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Analysten sind sich noch nicht sicher, ob bei VW die Sonne unter- oder schon wieder aufgeht

Foto: APA/EPA/Carsten Rehder
Wolfsburg - Europas größter Autobauer Volkswagen hat 2004 einen massiven Gewinneinbruch verzeichnet. Der Konzern übertraf allerdings sein im Sommer aufgrund des schwachen Geschäftsverlaufs gesenktes Ergebnisziel. Hauptgründe für den Gewinnrückgang sind Absatzprobleme in den USA und China, der schwache Dollar, gestiegene Rohstoffkosten sowie Preiskämpfe.

Die Dividende will VW stabil halten

Der weltweite Absatz stieg im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent auf knapp 5,1 Millionen Fahrzeuge. Nach vorläufigen Zahlen verringerte sich das Konzern-Ergebnis vor Steuern 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 18,8 Prozent auf rund 1,1 Mrd. Euro mitteilte. Beim operativen Ergebnis vor Sondereinflüssen übertraf der Autobauer mit rund zwei Mrd. Euro seine im Juli nach unten korrigierte Prognose von 1,9 Milliarden. 2003 lag dieses Ergebnis bei rund 2,3 Mrd. Euro. Der Umsatz stieg um 4,9 Prozent auf rund 89 Mrd. Euro, das Ergebnis nach Steuern sank um 28,6 Prozent auf 716 Mio. Euro.

An die Aktionäre soll wie im Vorjahr eine Dividende von 1,05 Euro je Stammaktie gezahlt werden, pro Vorzugsaktie sollen unverändert 1,11 Euro ausgeschüttet werden. Für 2003 war die Dividende nach einem Gewinneinbruch gekürzt worden.

Gelitten haben die Erträge im Vorjahr unter dem verpatzten Start des neuen Golf, Absatzproblemen auf dem einstigen Boom-Markt China und negativen Währungseffekten durch den hohen Euro-Kurs. Hinzu kamen Einbußen durch die mittlerweile in allen wichtigen Weltregionen tobende Rabattschlacht. Branchenexperten werteten die Ankündigung einer stabilen Ausschüttung für 2004 als Signal, dass VW nicht mit weiteren Verschlechterungen des Geschäfts rechnet.

Für das laufende Jahr 2005 gab Volkswagen vorerst aber keine Ergebnis-Prognose ab. "Die Daten sind durchweg besser als erwartet", sagte ein Analyst. "Positiv ist vor allem die unveränderte Dividende und dass es keine Rückstellungen gab." Analysten waren im Vorfeld von einer deutlichen Reduzierung der Dividende ausgegangen. Unter dem Strich brachte dem Konzern das noch laufende Sparprogramm im vergangenen Jahr einen Ergebniseffekt von mehr als 1,2 Milliarden Euro. (dpa, Reuters, AP, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.2.2005)