Netzpolitik
Bis zu 100.000 E-Mails im Weißen Haus vermisst
Informationen über Wahlkampffinanzierung und Lewinsky-Affäre sind verschwunden
Washington - Das amerikanische Justizministerium hat strafrechtliche Ermittlungen zur Klärung der Frage eingeleitet,
wie und warum bis zu 100.000 E-Mails im Weißen Haus verschwunden sind. Das wurde am Donnerstag in Washington
bekannt. In den E-Mails ging es hauptsächlich um die umstrittene Wahlkampffinanzierung, aber nach
US-Medienberichten auch um Informationen zur Lewinsky-Affäre und kontroverse Handelsmissionen. Ein
Kongress-Ausschuss hatte die Vorlage der E-Mails beantragt und die Antwort erhalten, dass die Botschaften wegen
Computerproblemen nicht wieder auffindbar seien.
Bei den Untersuchungen geht es auch darum, ob Mitarbeiter des Weißen Hauses durch Androhung von
Vergeltungsmaßnahmen davon abgehalten wurden, über die E-Mails zu sprechen. Der Kongress- Ausschuss
beschäftigt sich mit der Frage, ob bei der Wahlkampffinanzierung im Jahr 1996 gegen geltende Gesetze verstoßen
wurde. Kritiker der US-Regierung werten das Verschwinden der E-Mails als Versuch, Unregelmäßigkeiten beim
Wahlkampf von Präsident Bill Clinton und Vize Al Gore zu vertuschen. (APA/dpa)