Der Leiter der Umweltbehörde der Vereinten Nationen (UNEP), Klaus Töpfer, hat davor gewarnt, dass als Folge der weltweiten Klimaerwärmung die Erde "außer Kontrolle" gerät. Töpfer erklärte am Mittwoch in Nairobi, das Problem des Klimawandels sei möglicherweise deutlich schlimmer als ursprünglich befürchtet. Afrika könne davon am ärgsten betroffen sein. Die Klimaveränderungen könnten auch die Bemühungen der Entwicklungshilfe beeinträchtigen.
Maathai: Verantwortung jedes Einzelnen
Die Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai hat die Verantwortung jedes Einzelnen im Kampf gegen die Erwärmung der Erdatmosphäre betont. Bei einem Festakt sagte die kenianische Umweltschützerin am Mittwoch im japanischen Kyoto: "Wir müssen bei uns selbst anfangen." Sie forderte mehr Anstrengungen zur Verringerung der Treibhausgabe. Das Problem dabei sei, dass viele Menschen sich an ihren derzeitigen Lebensstil gewöhnt hätten. "Wir sind die Generation, die es noch schaffen kann, es anders zu machen", sagte Maathai.
Annan: Ein globales Problem
UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte anlässlich des In-Kraft-Tretens des Kyoto-Protokolls von der Staatengemeinschaft ein vereintes Vorgehen im Kampf gegen die zunehmende Erderwärmung. "Klimawandel ist ein globales Problem. Es erfordert eine gemeinsame Antwort", sagte Annan im japanischen Kyoto. "Wir dürfen keine Zeit verlieren", mahnte Annan.
Blair: USA zum Dialog bewegen
Großbritanniens Premierminister Tony Blair ist "fest entschlossen", die USA wieder zur Teilnahme an dem internationalen Dialog zum Klimaschutz zu bewegen. Das Thema habe große Priorität wenn Großbritannien den Vorsitz über die Gruppe der sieben führenden Industrienationen plus Russland (G8) übernehmen, sagte Blair am Mittwoch. Außerdem sei es wichtig, China und Indien in die Gespräche über den Klimaschutz einzubinden. Die USA haben das Klimaschutz-Protokoll von Kyoto nicht ratifiziert.
EU-Politiker: Gemeinsam handeln
EU-Spitzenpolitiker haben zu weiteren weltweiten Bemühungen zur Reduzierung von Treibhausgasen aufgerufen. "Wenn die Welt gemeinsam handelt, haben wir eine reale Chance, den Klimawandel zu bekämpfen", erklärte EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso im Sender "Europe by Satellite". Der Luxemburger Umweltminister und amtierende Ratsvorsitzende Lucien Lux rief "insbesondere die USA" auf, dem Abkommen beizutreten.
EU-Umweltkommissar Stavros Dimas betonte in Brüssel, die globale Erderwärmung um weltweit durchschnittlich 0,6 Grad Celsius sei bereits Realität und drohe in diesem Jahrhundert noch weiter anzusteigen. In Europa betrage der Temperaturanstieg fast ein Grad. Dies werde "sehr ernsthafte Folgen" für Landwirtschaft, Fischerei, das Gesundheitswesen und den Tourismus haben, warnte der Kommissar. So würden Fluten und Hurrikanes infolge des Klimawandels zunehmen.
Grüne: Salzburg schläft
Eine wenig erfreuliche Bilanz über den Klimaschutz in Salzburg zog die Umweltsprecherin der Grünen im Landtag, LAbg. Heidi Reiter, am Mittwoch: "Salzburg liegt im Klimaschutztiefschlaf. Im Jahr 2001 wurde auf zwar auf Grund eines Antrags der Grünen ein Kyoto-Optionenbericht für Salzburg erarbeitet, der mehr als 50 Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgas-Emmissionen enthält. Ein konkretes Umsetzungsprogramm dafür wurde von der Landesregierung aber bis heute nicht vorgelegt", so Reiter.
Oberösterreich will Emissionen senken
Mit dem In-Kraft-Treten des Kyoto-Protokolls hat Oberösterreich bekannt gegeben, bis 2012 die Treibhausgasemissionen um 13 Prozent senken zu wollen. Das erklärten Landeshauptmann Josef Pühringer (V), Umweltlandesrat Rudi Anschober (G) und Wohnbaulandesrat Hermann Kepplinger (S) in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch in Linz. Sie unterzeichneten einen gemeinsamen "Klimapakt" mit Maßnahmen für die Jahre 2005 und 2006, der im März in die Landesregierung eingebracht werden soll.