Die Mobilkom Austria , Tochter der börsenotierten Telekom Austria (TA) , sieht ihre Chancen auf einen Einstieg bei der zur Privatisierung anstehenden serbischen Mobtel gestiegen. "Es bewegt sich was, die Verhandlungen zwischen Regierung und Betreiber kommen in Gang", sagte TA-Vorstand und Mobilkom-Chef Boris Nemsic am Rande des 3GSM World Congress in Cannes.

Chancen gewachsen

Die Chancen auf einen Einstieg seien für die Mobilkom damit gewachsen, meinte Nemsic. Man habe in Serbien neuerlich das Interesse der Mobilkom an einer Übernahme bekräftigt. Zum Zeitplan meinte der TA-Vorstand: "Wenn es zu einem Einstieg kommt, dann noch heuer". Branchenkreisen zufolge sind an der Mobtel auch die Gruppe der Eigentümer der bulgarischen Mobiltel, Martin Schlaff, Josef Taus und Herbert Cordt, sowie eine russische Investorengruppe interessiert.

Wie die Tageszeitungen "Die Presse" und "Wirtschaftsblatt" in ihren heutigen Ausgaben berichten, soll es noch einen vierten Interessenten geben. Gestern, Dienstag, hat sich die Raiffeisen Investment AG (RIAG) als potenzieller Käufer geoutet. Die RIAG will Mobtel allerdings nicht für sich selbst, sondern für einen isländischen Finanzinvestor kaufen. RIAG-Vorstand Martin Schwedler schätzte vor Journalisten den Wert der Mobtel auf 300 bis 500 Mio. Euro.

Unternehmensprüfung

Bei der bulgarischen Mobiltel, für die die TA kürzlich eine Kaufoption erworben hat, erwartet Nemsic einen Abschluss der Unternehmensprüfung im April. Die Kaufoption könne dann bei positivem Ausgang der Prüfung im Juli oder August gezogen werden, sagte Nemsic zur APA. Der Abschluss des Deals hänge dann von der Dauer der kartellrechtlichen Überprüfung der Behörden ab. Die geplante Übernahme der Mobiltel durch die TA um 1,6 Mrd. Euro ist eines der grössten Auslandsinvestments in der oesterreichischen Unternehmensgeschichte.

Die Mobiltel gehört aktuell einem Konsortium von österreichischen und internationalen Finanzinvestoren. 60 Prozent stehen in Besitz von österreichischen Aktionären (40 Prozent davon gehören Geschäftsmann Martin Schlaff, je 10 Prozent dem Industriellen Josef Taus und dem Unternehmensberater Herbert Cordt), die restlichen 40 Prozent halten sieben Private-Equity-Gesellschaften um ABN Amro Capital, Citigroup Investments und CVP.(APA)