Washington - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
hat indirekt eingeräumt, dass die Haftbedingungen im berüchtigten
Gefangenenlager Guantánamo gegen die Genfer Konventionen verstoßen.
Vor einem Senatsausschuss in Washington verteidigte der Minister am
Mittwoch die geplante Investition von 42 Millionen Dollar (32
Millionen Euro) in einen Umbau des Gefangenenlagers mit der
Begründung, das Geld sei notwendig, "um die Standards der Genfer
Konventionen zu erfüllen".
Das Geld müsse zu einem Ausbau des Lagers verwendet werden, weil
einige der rund 550 in dem Gefangenenlager auf Kuba festgehaltenen
Terrorverdächtigen voraussichtlich für sehr lange Zeit dort bleiben
müssten. Dies stehe unabhängig von ausstehenden
Gerichtsentscheidungen fest.
Insgesamt werden im Lager Guantánamo auf Kuba rund 550
Terrorverdächtige festgehalten, viele von ihnen schon seit drei
Jahren. Der großen Mehrheit wurde bisher nicht der Prozess gemacht.
Eine US-Bundesrichterin hatte einen Teil der Militärtribunale am
Lager Guantánamo Ende Jänner für verfassungswidrig erklärt. (APA)