Minimal invasive Eingriff zur Entfernung der Milz würden weltweit durchgeführt. Allerdings gebe es nur wenige Zentren, die solche Operationen organerhaltend durchführen können, so der Grazer Chirurg Selman Uranüs im Gespräch. Und die Erhaltung des Organs ist wichtig, da sie eine wichtige Infektionsabwehrfunktion hat.
Schwierigkeiten bei konventionellen Operationen
Wenn die Milz gutartige Zysten und Tumore aufweise, könne das Organ durchaus mit einer Teilentfernung behandelt werden, so Uranüs. Weil aber die Milz ein weiches Organ ist, das noch dazu besonders stark blutgefüllt und durchblutet ist, gestalten sich die partielle Entfernung der Milz in offener konventioneller Operationstechnik schwierig. "Durch die 120 Gramm schwere Milz fließen pro Stunde zehn Liter Blut", verdeutlichte der Chirurg.
Aus diesem Grund und nicht zuletzt aus Angst einer Nachblutung werde statt einer Teilentfernung meist die gesamte Milz herausgenommen: Dies geschehe per herkömmlicher Öffnung des Bauchraumes mit einem rund 20 Zentimeter langen Schnitt - der die Bauchdecke erheblich in Mitleidenschaft zieht - oder eben laparoskopisch.
Laparoskopie-Technik
Uranüs verwendet die Laparoskopie-Technik, um organerhaltend eingreifen zu können: "Wir haben eine Technik entwickelt, bei der die blutzuführenden Gefäße zuerst abgebunden werden, um so die Blutung zu verhindern. Dabei muss man mit sehr viel Geduld und Präzision arbeiten", schilderte der Chirurg. Anschließend werde der kranke Milzteil entfernt und die Operationswunde mit einem speziellen Klammergerät versorgt: Zusätzlich verwendet man als Wundverschluss einen "Klebstoff", nämlich körpereigenes Fibrin. "Wir produzieren es mit einem speziellen Gerät aus rund 125 Milliliter Blut noch während der Operation und haben damit beste Erfahrungen gemacht", so Uranüs.