Wien/Los Angeles - Wer kannte den Mathematiker John Nash, bevor 2001 seine unter dem Titel "A Beautiful Mind" verfilmte Lebensgeschichte einen Oscar erhielt? Der Pianist David Helfgott war nur Insidern ein Begriff, ehe Geoffrey Rush für "Shine" ins eine Rolle schlüpfte und dafür 1997 einen Oscar erhielt. Howard Hughes, Ray Charles und Alfred Kinsey sind zwar auch ohne Filme Begriffe, aber wer der Autor von "Peter Pan" war, wird sich, wer den Film "Wenn Träume fliegen lernen" gesehen hat, wohl merken.

"Bio-Pics" (von "Biographical Pictures"), wie in Hollywood verfilmte Biografien genannt werden, sind gleich vier Mal in den Haupt- und Nebenkategorien der diesjährigen Academy Awards nominiert. Und im Grunde könnte auch der für den Auslands-Oscar nominierte Hitler-Film "Der Untergang" dazu gezählt werden.

Trend wird anhalten

"The Aviator" orientiert sich an der Lebensgeschichte des von Leonardo DiCaprio dargestellten eigenwilligen Millionärs Howard Hughes. Liam Neesen gibt dagegen den durch und durch biederen, in seinen wissenschaftlichen Arbeiten aber revolutionären Sexualforscher Alfred C. Kinsey (Österreich-Start: 4. März) - nominiert ist allerdings seine Film-Gattin Laura Linney als Beste Nebendarstellerin. Jamie Foxx hat für "Ray" eine seiner beiden Oscar-Nominierungen erhalten, und schließlich orientiert sich "Wenn Träume fliegen lernen" sehr frei am Autor James Matthew Barrie (Johnny Depp), dessen Leben mit seiner Geschichte Peter Pan vermischt wird.

Der Trend zu Bio-Pics wird weiter anhalten. Jamie Foxx ist für die Rolle des Boxers Mike Tyson im Gespräch, Liam Neeson soll den US-Präsidenten Abraham Lincoln unter der Regie von Steven Spielberg verkörpern. Kevin Spacey spielt Bobby Darin, einen Schlagerstar der 50er Jahre, Andy Garcia den Maler Modigliani, Kevin Kline den Komponisten Cole Porter. (APA)