Neu-Isenburg - Die Frau, deren Organe nach ihrem
Tod transplantiert wurden, war tatsächlich mit Tollwut infiziert.
In Tests wurde eine Tollwutinfektion festgestellt, teilte die Deutsche Stiftung
Organtransplantation (DSO) am Donnerstag in Neu-Isenburg mit. Sechs
Menschen in Deutschland haben Organe der Frau erhalten, drei Menschen sind nach der Organtransplantation an Tollwut erkrankt.
Die Situation der erkrankten Patienten, denen Lungen, Niere und Bauchspeicheldrüse der Frau implantiert worden waren, sei "medizinisch äußerst kritisch". Laut DSO handelt es sich um einen bisher einmaligen Fall in Deutschland. Drei weiteren Menschen, denen die Leber und die Augenhornhäute der Frau übertragen wurden, gehe es gut.
Der Verdacht sei an Hand histologischer und immunhistologischer
Untersuchungen des Hirngewebes der Spenderin am
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg bestätigt
worden, erklärte die DSO. "Es gibt keinen Zweifel mehr an der
Diagnose", sagte Herbert Schmitz, Direktor der Abteilung Virologie
des Bernhard-Nocht-Institutes, "die untersuchten Gewebeproben ergaben
einen eindeutigen Befund". (APA/AP)