Aus Skepsis wurde Begeisterung
Als am 1. März 1999 der gesetzliche Startschuss für den Führerschein mit 17 gegeben wurde, waren zuerst viele Österreicher skeptisch. Auch Fahrschulen hatten Bedenken, ob 17- jährige bereits so verantwortungsbewusst wären, ein Fahrzeug zu lenken. Doch bald zeigte sich, dass 3000 Kilometer Pflichtfahrt mit den blauen L17 Tafeln unglaublich viel Übung und Fahrkönnen mit sich bringen. L17 Fahrer werden im Laufe ihrer Ausbildung mit den verschiedensten Fahrsituationen konfrontiert und lernen so, den Verkehr und sich selbst, besser einzuschätzen, was sich wiederum sehr positiv auf ihr späteres Fahrverhalten auswirkt.
L17 Führerscheinneulinge sind "braver"
"Normale Führerscheinneulinge, haben viel weniger Übung als L17 Fahrer. Es gibt zwar freiwillige Übungstafeln, aber mit denen wird nicht so viel gefahren wie bei der L17 Ausbildung", so der Fahrschullehrer Herbert H. Dadurch kommt es auch zu dem niedrigen Prozentsatz von 7 Prozent bei in Unfällen verwickelten L17 Fahrern. Bei "normalen" Führerscheinneulingen sind es dagegen ca. 30 Prozent. Auch die Polizei ist mit den L17 Fahrern sehr zufrieden, sie begehen kaum Verkehrsdelikte und steigen viel seltener unter Alkohol- oder Drogenkonsum ins Auto. "L17 Fahrer haben auch eine enorm niedrige Durchfallsquote bei den Prüfungen. Durch ihre lange Ausbildung sind sie mit ihrem Fahrzeug vertraut und kennen den Straßenverkehr." Weiters meint der Fahrschullehrer, dass L17 am Land mehr genutzt wird, da hier nicht, wie in der Stadt, so viele Möglichkeiten von öffentlichen Verkehrsmitteln bestehen und die meisten Menschen auf ihr Auto angewiesen sind.
Der Vorteil von L17
Viele Jugendliche und deren Eltern haben bereits den großen Vorteil von L17 erkannt und entschließen sich für diese Ausbildung. "Während den 3000 Kilometer habe ich die Fortschritte meiner Tochter miterlebt und habe dadurch ein größeres Vertrauen in ihr Fahrkönnen und –verhalten, wenn sie sich jetzt mit ihrem Führerschein alleine im Straßenverkehr bewegt. Bei meinem älteren Sohn hatte ich dagegen ein ungutes Gefühl, als er den Führerschein mit 18 auf normalen Weg und wenig Fahrpraxis bekam", meint Eva S., Mutter einer L17 Fahrerin.
Der L17 ist also eine sinnvolle Alternative zum normalen Führerschein mit 18, der übrigens auch in den Ländern Deutschland, Großbritannien, Nordirland und Dänemark anerkannt wird. Außerdem verhilft er dazu, wieder mehr Zeit mit seinen Eltern – wenn auch im Auto – zu verbringen und zwingt auch sie dazu, ihr Wissen über die Verkehrsregeln wieder etwas aufzufrischen.
Info: Was ist L17?