Mautner will die Tradition des Unternehmens wiederbelegen und ein bedeutender Player in der Feinkost-Produktion in Zentraleuropa werden

Foto: www.mautner.at
Wien - Beim börsenotierten Feinkost-Konzern Mautner Markhof hat die Hamilton Handels- und Beteiligungsgesellschaft mit ihrem Pflichtoffert insgesamt 10.370 Vorzugsaktien in ihren Besitz gebracht. Dies entspricht 27,21 Prozent aller Vorzüge sowie einem Anteil von 4,69 Prozent am gesamten Grundkapital, gab die Hamilton, hinter der drei Mitglieder der Familie Mautner Markhof stehen, am Freitag bekannt.

Aktie bleibt gelistet

Mautner Markhof bleibt damit weiter an der Wiener Börse notiert. Die zweiwöchige Nachfrist für die Annahme des Angebots endete am 16. Februar.

Die Hamilton hält bei Mautner Markhof jetzt - direkt und indirekt - insgesamt über 13.193 Vorzugsaktien, was einem Anteil von 34,61 Prozent aller Vorzüge und einem Anteil von 5,69 Prozent am gesamten Grundkapital entspricht. Gerichtet war das Angebot von 113,77 Euro je Vorzugsaktie auf den Erwerb von 35.210 Stück (92,4 Prozent aller Vorzüge und 15,3 Prozent des gesamten Grundkapitals).

Kontrollwechsel durch Aktien-Umschichtung

Bei Mautner Markhof erfolgte im vergangenen November durch Umschichtung von Anteilen der Familienaktionäre ein Kontrollwechsel: Die Hamilton hält seither 94.093 Stammaktien, das sind 51,39 Prozent des stimmberechtigen Kapitals. Dies löste automatisch ein Pflichtangebot an die Mautner-Markhof-Vorzugsaktionäre aus. Vor dem Angebot verfügte die Hamilton über die "St. Marx" Handels- und Beteiligungsgesellschaft bereits über 2.823 Vorzugsaktien, hatte aber direkt noch keine Vorzugsaktien gehalten.

An der Hamilton, die den Wiener Mautner-Markhof-Konzern jetzt kontrolliert, sind Manfred Mautner Markhof, Theodor Mautner Markhof und Manfred Leo Mautner Markhof mehrheitlich beteiligt. Letzterer hat im Zuge eines Generationswechsels und der Anteilsumschichtung das Ruder im Konzern übernommen.

Tradition des Konzerns soll wiederbelebt werden

Wie berichtet will Manfred Leo Mautner Markhof das Geschäft nun wieder ausbauen, nachdem das traditionsreiche Familienunternehmen 2002 seine Senf- und Essig-Produktion für 35 Mio. Euro an Develey nach Bayern verkauft hatte.

"Es ist unser erklärtes Ziel, die Tradition des Konzerns wieder zu beleben und das Unternehmen zu einem bedeutenden Player in der Feinkost-Produktion in Zentraleuropa auszubauen", bekräftigte Vorstand Hans Joachim Giulini. Der Fokus des Unternehmens liege vorläufig in den Märkten Ungarn und Polen und werde in den kommenden Monaten durch weitere Expansionsschritte erweitert werden.

Die geringe Resonanz auf das vorgegebene Pflichtangebot, so Giulini weiter, beweise das Vertrauen der Vorzugsaktionäre in das Management und die positiven Erwartungen an die Zukunft. Bereits bei Veröffentlichung des Offerts hatte es geheißen, ein Börsedelisting sei nicht angestrebt. (APA)