Gegenstand der Ermittlung sind nach den Angaben Bilanzfehler aus den Jahren 2002 und 2003, die Marionnaud Ende des Vorjahres dazu veranlassten, ihre Ertragsrechnungen um 93 Mio. Euro nach unten zu revidieren.
Kundenrabatte und Treue-Boni im Visier
Untersucht wird von den Gerichtsbehörden laut Zeitungsbericht insbesondere die Verbuchungspraxis von gewährten Kundenrabatten und Treue-Boni bei Marionnaud. Die Wirtschaftsprüfer des Unternehmens hatten dies bereits für den Ergebniseinbruch im Vorjahr verantwortlich gemacht. Im ersten Halbjahr des Vorjahres verzeichnete die Gruppe einen Nettoverlust von 78,96 Mio. Euro, gegenüber einemGewinn von 6,3 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2003.
Beanstandet werden laut "Liberation" auch die Verbuchung der Inventarrückstände sowie die Preisnachlässe und finanziellen Beteiligung an Werbekampagnen seitens der Zulieferbetriebe als Gegenleistung für ein garantiertes Kaufvolumen seitens Marionnaud. Diese Methoden hätten zu einer Vergrößerung der Gewinnspanne geführt und könnten zu rechtlichen Klagen gegen die Betriebsleitung der Handelskette führen, schreibt die Tageszeitung.