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Auf Kollmann kann man im Rückspiel nicht zählen.

Foto: APA/Techt
Graz - Das 2:2 im Hinspiel des Fußball-UEFA-Cups gegen Middlesbrough hat am Donnerstag beim GAK einen bitter-süßen Nachgeschmack hinterlassen. Auf der einen Seite herrschte bei den Grazern Zufriedenheit über die eigene Leistung und die Tatsache, den aktuellen Sechsten der Premier League über weite Strecken beherrscht zu haben. Demgegenüber steht aber ein Resultat, das beim Rückspiel in einer Woche den Achtelfinal-Aufstieg zu einem äußerst schwierigen Unterfangen macht.

"Hätten das Spiel 7:3 gewinnen können"

"Die Chancenauswertung war mangelhaft, wir hätten das Spiel 7:3 gewinnen können", sagte Trainer Walter Schachner nach der Partie im Schwarzenegger-Stadion, "aber wenn man zu Hause sieben tolle Chancen vorfindet, wird man auch auswärts welche bekommen." Ans Aufgeben denkt der Meistermacher nicht, immerhin hat der GAK schon im August beim 1:0 in Liverpool bewiesen, dass er englische Mannschaften auch auf der Insel besiegen kann. "Wir haben realistische Chancen, in Middlesbrough zu gewinnen", ist "Schoko" überzeugt.

Mangelnde Spielpraxis als Ursache

Schachner sparte nicht mit Lob für die Mannschaft und stellte die Darbietung gegen die Nordengländer auf eine Stufe mit jener in Liverpool, Amsterdam und Auxerre. Die leichtfertig kassierten Gegentreffer führte er auf Abstimmungsprobleme auf Grund der mangelnden Spielpraxis zurück. "Auch bei einigen Chancen hat man gesehen, dass wir noch nicht richtig im Rhythmus sind. Bei den Kopfbällen zum Beispiel hat oft das Timing nicht gepasst."

Schiedsrichter in der Kritik

Die fragwürdigen Entscheidungen des kroatischen Referees Edo Trivkovic und dabei vor allem die Gelb-Rote Karte gegen Roland Kollmann, der per Freistoß bereits seinen siebenten Europacup-Treffer (liegt damit gleichauf mit dem Stuttgarter Cacau an der Spitze) in dieser Saison erzielte, lagen Schachner auch am Tag danach noch im Magen. "Wenn das ein aufstrebenden Schiedsrichter sein soll, dann tut mit die UEFA Leid", sagte der 48-Jährige.

"Kollmann-Ausfall tut uns weh"

Mit dem Ausgeschlossenen hatte Schachner weit mehr Mitleid. "Ich weiß, wie gerne er in England gespielt hätte. Das ist so, als würde man einem kleinen Kind sein Spielzeug wegnehmen", sagte Schachner. Doch nicht nur für Kollmann selbst, auch für den GAK hat die Gelb-Rote Karte unangenehme Folge, fehlt den Grazern damit im Riverside Stadium doch ein brandgefährlicher Spieler. "Sein Ausfall tut uns weh, vor allem bei Standard-Situationen."

Stürmer verärgert

Kollmann hielt sich nach dem Platzverweis mit Aussagen über den Schiedsrichter zurück, "um nicht eine noch längere Sperre zu riskieren. Jeder hat gesehen, dass es ein Foul war - zumindest keine Schwalbe", ärgerte sich der Teamstürmer.

Geteiltes Leid

Doch nicht nur die Grazer, auch die Engländer haderten mit den Pfiffen des Kroaten. "Er hat einige sehr fragwürdige Entscheidungen getroffen", sagte Middlesbrough-Manager Steve McClaren und nannte in diesem Zusammenhang einige Gelbe Karten für seine Kicker sowie den Freistoß, der zum 2:2 führte.

"Kein Nachteil, dass er im Rückspiel fehlt"

Zum Ausschluss für Kollmann meinte der englische Teamchef-Assistent mit einem verschmitzten Grinsen, er habe sich zuerst versichern lassen, dass die Gelbe Karte auch wirklich Kollmann und nicht einem seiner Spieler gegolten habe. "Für uns ist es sicher kein Nachteil, dass er im Rückspiel fehlt." Mit der Ausgangsposition ist McClaren zufrieden, "aber das Duell ist noch nicht entschieden. Jetzt müssen wir in Middlesbrough den Job erledigen." (APA)