Washington - Die USA haben den umstrittenen togoischen Präsidenten Faure Gnassingbe zum Rücktritt aufgefordert. Washington erkenne Gnassingbe nicht als legitimes Staatsoberhaupt an, erklärte US-Außenmtssprecher Richard Boucher am Samstag. Die USA hätten jegliche militärische Hilfe für das westafrikanischen Landes eingestellt und überprüften "alle Aspekte" ihrer Beziehungen zu Togo. Zugleich unterstütze die US-Regierung die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS bei deren Entscheidung, Togo aus ihrem Kreis vorübergehend auszuschließen, hieß es in der Erklärung weiter.

Nach der umstrittenen Machtergreifung in Togo hatte die ECOWAS zuvor die Mitgliedschaft Togos ausgesetzt und Sanktionen gegen die Regierung von Präsident Gnassingbe verhängt, darunter ein Waffenembargo.

Gnassingbé hatte sich am Montag vergangener Woche - zwei Tage nach dem Tod seines Vaters und Amtsvorgängers Gnassingbe Eyadema - mit Hilfe des Militärs und gegen die Verfassung als Präsident vereidigen lassen. Das togolesische Parlament legitimierte die Machtergreifung nachträglich durch eine Verfassungsänderung. International wurde das Manöver als Staatsstreich kritisiert. (APA)