Ausgehandelter Kompromiss
Bei der Premiere zu Ostern 2004 wurde die Oper von Simon Rattle dirigiert, Jordan hat die Oper dann im Festspielsommer 2004 übernommen. Für die Aufführungen der Jahre 2005 und 2006 stellte er nun die Bedingung, die Rezitative an einem Klavier vom Orchestergraben aus selbst zu spielen. Das Klavier steht in der Herrmann-Inszenierung als szenisches Element aber auf der Bühne. In vielen Gesprächen, so argumentierten die Festspiele in einer Aussendung, habe Ruzicka einen Kompromiss ausgehandelt, der sowohl die Wünsche der Regisseure als auch die Wünsche des Dirigenten berücksichtigte. Diesen Kompromiss habe Jordan akzeptiert.
Ruzicka: Wenig professionell
Ruzicka bezeichnete Jordans Weigerung, diese im modifizierten Vertrag vereinbarte Lösung zu unterzeichnen und die gesamte Produktion abzusagen, als wenig professionell: "Die Salzburger Festspiele bedauern die Absage des 'Cosi fan tutte'-Dirigats von Philippe Jordan. Wir legen indessen Wert darauf festzustellen, dass den zahlreichen Forderungen und Nachforderungen des Dirigenten in musikalischer und szenischer Hinsicht innerhalb der vereinbarten Vertragsfrist entsprochen worden ist und diese durch Übersendung der üblichen Vertragsausfertigung formell bestätigt worden sind. Wir sehen in der Erklärung des Dirigenten deshalb eine Scheinbegründung."