Wien - Widerstand gegen geplante "frauenfeindliche Maßnahmen der Regierung" kündigte SPÖ-Frauenvorsitzende Barbara Prammer am Samstag bei der Konferenz der Wiener SPÖ-Frauen an. Im Interesse der Frauen sollte die schwarz-blaue Regierung nur ein "kurzes Gastspiel" in Österreich haben. Die "Umverteilung der Rechte in Richtung der Frauen und der Pflichten in Richtung der Männer" forderte Prammer, um eine gerechte Verteilung von Arbeit, Einkommen und Macht zu erreichen. Sie kritisierte, dass das Budget und das Regierungsprogramm im Sinn der Frauen nicht ausgewogen sei. Die neue Karenzgeldregelung sei ein weiterer "Affront gegen die Frauen". Wenn Kinder zur Welt kommen, hätten die Eltern Anspruch auf den Ersatz von Ausfall der Erwerbsleistung. Dieser Versicherungsanspruch werde im blau-schwarzen Karenzgeldmodell nicht berücksichtigt. Statt dessen werde mit der Gießkanne Geld ausgeschüttet, kritisierte Prammer. Frauenfeindliche Politik Wiens Frauen-Stadträtin Renate Brauner nannte das Regierungsprogramm einen schweren frauenpolitischen Rückschritt. "Jede Politik, die sich gegen Kleinverdiener, gegen den kostenlosen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und für die Abschaffung von Bildungseinrichtungen und das alles zu Gunsten von Abfangjägern richtet, ist frauenfeindlich", betonte Brauner. Im Gegensatz dazu sei die SPÖ auch im Kampf gegen die Gewalt an Frauen und in der Familie engagiert. In Wien würden Beratungseinrichtungen ausgebaut und ein viertes Frauenhaus errichtet, womit Wien als erste Stadt die Forderung des Europarates erfülle, wonach pro 10.000 Einwohnerinnen ein Platz in einem Frauenhaus zur Verfügung stehen sollte. FPÖ wirft SPÖ verfehlte Frauenpolitik vor Eine verfehlte Frauenpolitik wirft Stadträtin Karin Landauer (F) der SPÖ vor. Sie kritisierte in einer Aussendung die "Rundumschläge" der Wiener SP-Frauenchefin Renate Brauner bei der Konferenz der Wiener SP-Frauen. Die Regierung habe in nur acht Wochen eine der wesentlichsten Forderungen des Frauenvolksbegehrens, nämlich die Ausweitung der bezahlten Kinderbetreuungszeit nach der Geburt auf zwei bzw. drei Jahre durchgesetzt. Unter einem SPÖ-Bundeskanzler sei dagegen kein einziger Punkt des Frauenvolksbegehrens erfüllt worden, so Landauer. Außerdem habe es der FPÖ bedurft, die erste Vizekanzlerin Österreichs zu nominieren. (APA)