Bad Dürkheim - Für den Erhalt des in Konkurs gegangenen weltweiten Mobilfunknetzes «Iridium» haben sich Experten am Samstag bei einem Treffen in Rheinland-Pfalz ausgesprochen. Es gebe bislang keinen Ersatz für den Satellitentelefon-Dienst, mit dem auch von den abgelegensten Punkten aus telefoniert werden könne, sagte der Fachjournalist Henning Gajek in der Nähe von Bad Dürkheim. Er hatte die Initiative «Save Iridium» ins Leben gerufen. Weltweite Konzerne oder die UNO sollten sich um den Erhalt des Netzes kümmern, sagte Gajek. Ein Konkursrichter hatte die US-amerikanische Satelliten- Telefongesellschaft Iridium LLC vergangenen Samstag für zahlungsunfähig erklärt. Die Gesellschaft wird ihre Geschäfte einstellen. Der US-Elektronikkonzern Motorola, der größte Einzelinvestor und Betreiber des Iridium-Systems, will das Netz noch für eine begrenzte Zeit aufrechterhalten. Die Satelliten sollen dann aus ihrer Umlaufbahn gebracht werden und in der Atmosphäre verbrennen, ohne Schaden anzurichten. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern versorge «Iridium» nicht nur bewohnte Gebiete, sondern auch die Weltmeere und selbst den Nord- und Südpol, sagte Gajek. Iridium verfügt über ein Telekommunikationsnetz mit 66 regulären Satelliten und acht Ersatzsatelliten. Das Netz war für mehr als fünf Milliarden US-Dollar (rund 10 Milliarden Mark) eingerichtet worden. Hauptgrund für das Scheitern war nach Darstellung von Wall-Street-Experten zu geringes Kundeninteresse.(dpa)