Wien - Ein Umwelt-Meilenstein feiert heuer 20-Jahr-Jubiläum: Bleifreies Benzin. 1985 wurde das Tankstellennetz in Österreich auf unverbleites Benzin umgestellt.

"Wenn man sich die vergangenen zwei Jahrzehnte anschaut, sind bleifreier und schwefelfreier Sprit, Kat und Partikelfilter die vier zentralen Maßnahmen zur Senkung der Schadstoffbelastung", meinte ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang.

Vor Einführung von bleifreiem Benzin emittierte der Verkehr laut ÖAMTC rund 600 Tonnen Blei pro Jahr, jetzt praktisch null. 1985 stellten die Tankstellen nach und nach auf "bleifrei" um. Verbleites Benzin durfte von da an weder hergestellt noch importiert werden.

Abgas-Katalysator

Ebenfalls ab Oktober 1985 wurden Pkw mit Abgas-Katalysator mit einer Prämie von 7.000 Schilling gefördert. Ab Jänner 1988 wurden nur noch abgasarme Pkw ohne Förderung neu zum Verkehr zugelassen.

Schwefelfreier Kraftstoff

1985 wurden vom Verkehr mehr als 11.000 Tonnen Schwefeldioxid (SO2) emittiert, seit der Einführung von schwefelfreiem Kraftstoff ab 2004 nahezu null. Seit 1985 wurde der Partikel-Ausstoß eines Diesel-Pkw um 90 Prozent auf ein Zehntel reduziert. Ab Juli 2005 werden neue Diesel-Pkw mit Partikelfilter mit 300 Euro gefördert. Wer dann ein Dieselauto ohne Filter kauft, zahlt 0,75 Prozent mehr Normverbrauchsabgabe (NoVA), höchstens aber 150 Euro. Für Pkw bis maximal 80 kW Motorleistung gilt diese Regelung ab 1. Jänner 2006.

Laut Elisabeth Brugger-Brandau, der Verkehrswirtschaftsexpertin des ÖAMTC, wurden in Österreich in den vergangenen 20 Jahren 78,6 Milliarden Euro in neue umweltfreundliche Autos investiert. Basis dieser Berechnung ist die Anzahl der Neuzulassungen mal dem Durchschnittspreis. (APA)