Wien - Die Aktien des Sportwetten-Unternehmens BETandWIN.com Interactive Entertainment AG, Feldkirch, haben am Montag ein spektakuläres Debut im Specialist-Segment der Wiener Börse gefeiert. Die erste Internetaktie in Wien startete bei 26,5 Euro bereits um 96,30 Prozent über dem Ausgabekurs von 13,5 Euro in ihren ersten Handelstag. Auf Grund von Gewinnmitnahmen reduzierte sich das Kursplus zu Handelsschluss auf 68,52 Prozent gegenüber dem Emissionspreis, die Aktie schloss auf dem Stand von 22,75 Euro. Kurz nach 09:30 Uhr am Montag hatte die Notierung mit 30 Euro ihren vorläufigen Höchststand erreicht. Erfolgreichstes Debut an der Wiener Börse Nach Angaben der Wiener Börse AG ist der Börsegang von BETandWin.com der erfolgreichste in der bisherigen Geschichte der Wiener Börse. Die Einführung war von sehr regem Kaufinteresse begleitet, die Aktien waren am Montag mit einem Volumen von 991.401 Stück (Einfachzählung) unangefochtener Umsatzspitzenreiter in Wien. Die Marktkapitalisierung betrug am Ende des ersten Handelstages 234,33 Mill. Euro. Etablierte Unternehmen wie AMS (165,9 Mill. Euro) und Wolford (163,25 Mill. Euro) konnten somit am Tag der Börseeinführung in der Marktkapitalisierung überholt werden, sogar Blue Chips wie Böhler-Uddeholm (446,6 Mill. Euro) liegen nun in "Griffweite". "First move advantage" "Das Volumen war sensationell", kommentierten Experten das gestrige Handelsvolumen. Bezüglich der weiteren Entwicklung sei man sehr zuversichtlich, die Nennung eines Kursziels sei aber noch verfrüht, da der Markt erst die passende Preis-Range finden müsse. BETandWIN.com habe einen echten "first move advantage", andere Wettanbieter müssten das überzeugende Konzept erst einmal erreichen. Die bereits eingegangenen Kooperationen mit dem SMS-Anbieter Red Message oder der Auktionsplattform OneTwoSold, sowie die in Zukunft geplanten mit dem führenden heimischen Mobilfunkanbieter Mobilkom werden als positiv eingestuft. Wett-Umsätze in Westeuropa steigen Für die zukünftige Geschäftsentwicklung sprechen auch Studien, die von einer Steigerung der Wett-Umsätze in Westeuropa von 99,3 Mill. (1999) auf 2,3 Mrd. Euro (2004) ausgehen, dies entspräche einem Umsatzplus von 140 Prozent. Etwaige Börsegänge von Konkurrenten werden nicht als Bedrohung gesehen, denn "Konkurrenz belebt das Geschäft", wie es ein Experte formulierte. Der Ausgabepreis der Aktie war mit 13,5 Euro am oberen Ende des Preisbandes von 10,5 bis 13,5 Euro festgelegt worden. Die Emission war 20fach überzeichnet. (APA)