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Der österreichische Einzelhandel hatte in den letzten Jahren mit mehreren Widerständen zu kämpfen: Einerseits mit einem ständigen Absinken des Preisniveaus, das sich auch an der ständigen Expansion der Diskontmärkte ablesen lässt. Das betrifft so gut wie alle Branchen des Handels: Lebensmittel, Elektrogüter, Kleider und Sportartikel.

Dazu kommt, dass auch die Nachfrage der KundInnen nachlässt. Die Zahl der Menschen, die ein Geschäft besuchten, hat auch im Vorjahr leicht abgenommen. Die, die sich in Geschäften aufgehalten haben, nahmen oft gar nichts oder nur wenig, und das zu einem möglichst niedrigen Preis, mit nach Hause.

Kleine in Bedrängnis

Für die KonsumentInnen mag das auch erleichternd sein: Es gibt schließlich noch andere, und vielleicht entspannendere Freizeiteschäftigungen als Shopping. Für die HändlerInnen wird die Lage jedoch zunehmend zur Bedrängnis. Besonders stark betroffen sind kleine Geschäfte, die zwar gute Beratung bieten, aber beim Sinkflug der Preise nicht mithalten können.

Der Einzelhandel verzeichnete laut Statistik Austria im Jahr 2004 einen (realen) Umsatzrückgang, die Kundenfrequenz ging um ein Prozent zurück. Die EU-Erweiterung habe jedoch, entgegen Befürchtungen, nichts zum Umsatzminus beigetragen, heißt es in der KMU Forschung Austria. Im Gegenteil: Obwohl UngarInnen, SlowakInnen und TschechInnen nach dem Beitritt nicht mehr zur Umsatzsteuer-Rückserstattung berechtigt waren, kamen trotzdem mehr BesucherInnen aus diesen Ländern nach Österreich, um einzukaufen. (mas)