Nach Angaben aus Damaskus sind bereits 6.000 Soldaten aus dem Norden des Libanon abgezogen worden. Syrien hat noch rund 14.000 Soldaten im Nachbarland stationiert. Die Stationierung wurde im Abkommen von Taif von 1989 geregelt, das 1990 den 15-jährigen Bürgerkrieg im Libanon formell beendete. Alle politischen und militärischen Institutionen des Landes standen seitdem unter syrischem Einfluss.
Libanon
Assad zu vollständigem Abzug bereit
Erklärung von UN-Sondergesandten Roed-Larsen nach Treffen mit dem syrischen Präsidenten - Annan soll Zeitplan vorgelegt werden
Beirut - Der syrische Präsident Bashar Assad hat sich
nach Angaben des UN-Sondergesandten Terje Roed-Larsen zu einem
vollständigen Rückzug aller syrischen Soldaten und Geheimagenten aus
dem Libanon bereit erklärt. Das teilte Roed-Larsen nach einem Treffen
mit Assad am Samstag in einer in Beirut veröffentlichten Erklärung
mit. Der norwegische Diplomat und Assad waren in der nordsyrischen
Stadt Aleppo zusammengekommen. Bisher hatte Assad lediglich erklärt,
die syrischen Truppen würden schrittweise an die syrisch-libanesische
Grenze verlegt; tatsächlich waren bei dem am Dienstag begonnenen
Rückzug aber auch schon Militäreinheiten nach Syrien zurückgeholt
worden. Roed-Larsen soll die Umsetzung der Resolution 1559 des
UN-Sicherheitsrats vom vergangenen September überwachen. Sie sieht
den vollständigen Rückzug der syrischen Truppen aus dem Libanon vor.
Er kündigte an, UN-Generalsekretär Kofi Annan Anfang kommender Woche
über den Zeitplan für den Abzug zu informieren.
6.000 Soldaten aus Nordlibanon abgezogen
Syrien wird von der Opposition im Libanon und von mehreren Ländern
unter anderem eine Verwicklung in den Mordanschlag auf den früheren
libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri Mitte Februar
vorgeworfen. Seither wuchs der internationale Druck auf Damaskus,
seine Truppen abzuziehen. (APA/AFP)