Hergestellt in China, entworfen in Kalifornien und gekauft in aller Welt - der iPod ist zum Kultgerät der Globalisierung geworden.

Für das besondere Design haben die Käufer bislang gern etwas mehr ausgegeben, konnten sie sich doch so als Teil einer Konsumelite fühlen.

Damit ist jetzt erst mal Schluss. Der neue "iPod shuffle" kostet mit 512-MB-Speicher 99, mit einem Gigabyte 149 Euro.

Hersteller Apple fügt der vor mehr als drei Jahren begonnenen Erfolgsgeschichte des Musik-Players damit ein neues Kapitel hinzu.

Mit nur neun Millimetern und seinen abgerundeten Ecken liegt der Winzling angenehm flach in der Tasche.

In seiner Kunststoffhülle von dezent leuchtendem Weiß ist der iPod shuffle etwa so groß wie ein Einweg-Feuerzeug oder ein Päckchen Kaugummi - 8,5 Zentimeter lang und 2,5 Zentimeter breit.

Hinzu kommen die Ohrhörer. Bekennende iPodianer hängen sich ihren Player mit dem mitgelieferten Band um den Hals.

Aber beim iPod shuffle geht es weniger um das, was mit dabei ist, als um das, was fehlt: Der Player hat kein Display zur Anzeige des gerade gespielten Musikstücks.

Umso wichtiger ist die intuitive Bedienung über das Tastenrad auf der Vorderseite. Hier kann man von einem Musikstück zum nächsten springen.

Bei einem mit 240 Stücken gefüllten Ein-Gigabyte-Stick ist man allerdings ziemlich lange am Suchen, bis man den gewünschten Titel endlich gefunden hat. Deswegen ist der iPod shuffle - wie der Name schon sagt - vor allem für die Zufallswiedergabe geeignet.

Die Zufallsmusik wird mit einem Schieberegler auf der Rückseite des Geräts eingestellt. Auch dieser ist ohne Kanten ins Gehäuse eingebettet, so dass man mit trockener Haut schon mal ein bisschen fummeln muss, bis man die gewünschte Einstellung hat. Jetzt wird die Musik in zufälliger Reihenfolge abgespielt. Wohl dem, der einen einheitlichen Musikgeschmack hat und sich so nicht dem Bruch zwischen einem Sonaten-Adagio von Beethoven und Ozzy Osbourne aussetzt.

Mit der mitgelieferten Software iTunes hat man aber alle Möglichkeiten, um die Musiktitel von CD oder aus dem Internet sinnvoll zu verwalten und in Wiedergabelisten zu ordnen. Die maßgeschneiderte Musikauswahl lässt sich dann in einem Zug auf den iPod übertragen - bei einem Anschluss an eine moderne USB-2.0-Schnittstelle sind die Daten auf dem mobilen Player rasch erneuert. Beim iPod shuffle mit der großen Speicherkapazität bleibt meist ausreichend Platz übrig, um das Gerät auch als USB-Stick für die Aufnahme beliebiger anderer Daten zu verwenden.

Nach der Installation will die Software den Anwender dazu bewegen, schon gleich einmal den «iTunes Music Store» im Internet aufzusuchen. Auch wenn man dies mit einem Mausklick abwählt, taucht bei bestehender Internet-Verbindung die Web-Site dieses Musikportals in der Oberfläche des Programms auf. Geht man tatsächlich zum Einkaufen - ein Song für rund einen Euro - taucht der heruntergeladene Titel im Verzeichnis «Gekaufte Musik» auf. Der Eintrag «Radio» bietet eine Auswahl von Internet-Sendern, sortiert nach Musikrichtung vom Pop der 50er und 60er Jahre bis zu «Urban».

Wird eine Musik-CD ins Laufwerk gelegt, sucht das Programm in der Internet-Datenbank nach Titel und weiteren Angaben des Albums und zeigt diese an. Die gewünschten Songs werden mit einem Mausklick auf den Button «Importieren» in die «Bibliothek» kopiert.

Von dort aus kann man sie mit «Drag and Drop» auf den iPod schieben. Unterstützt wird das MP3- und das AAC-Format. Musikstücke im Windows-Musikformat WMA werden nur dann abgespielt, wenn sie nicht mit dem speziellen Urheberschutz dieser Technik versehen sind.

Während das Gerät an der USB-Schnittstelle hängt, wird es gleichzeitig aufgeladen - danach kann man rund zwölf Stunden lang Musik hören.

Die mitgelieferten Ohrhörer garantieren eine saubere Klangwiedergabe, die auch bei Umgebungsgeräuschen noch ausreichend laut ist. (APA/AP/red)