Wien - In ihrer gestrigen Sitzung hat die österreichische Telekom-Regulierungsbehörde Telekom Control Kommission (TKC) neben
den Zusammenschaltungsentgelten für das Jahr 2000 auch die Bedingungen für die so genannte Nummernportabilität - darunter versteht man
den Wechsel des Kunden zu einem anderen Telekom-Betreiber unter Beibehaltung der bisherigen Nummer - entschieden. "Dies ist eine
weitere Liberalisierung für den Endkunden. Wenn er einen Betreiber findet, der ihn an sein Netz anbindet, kann er ohne die bisherige Nummer
zu verlieren zu ihm wechseln", sagte TKC-Sprecher Heinrich Otruba heute, Dienstag.
Bei der Nummern-Portabilität handle es sich ebenfalls um eine Zusammenschaltungsfrage. Für die "Portierung" der Rufnummern - das
Entfernen der Nummer aus dem einen System und die Übertragung in jenes des neuen Betreibers - sind dem abgebenden Netzbetreiber vom
aufnehmenden Netzbetreiber je Anschluss (POTS- bzw. ISDN) mit einer Kupferdoppelader einmalig 119,14 S (exkl. USt) zu entrichten.
International liegen diese Kosten zwischen 70 und 204 S (5,09 Euro und 14,8 Euro), sagte Otruba.
Derzeit erst drei Anbieter in der Lage Zugang ohne Kabel der Telekom Austria zu bieten
Ein laufendes Verfahren zwischen der Telekom Austria (TA) einerseits und den alternativen Festnetzbetreibern UTA, Telekabel, European
Telecom und max.mobil andererseits habe Auswirkungen auf alle Betreiber, die Anordnung sei daher reziprok anzuwenden. Sie tritt in zwei
Wochen in Kraft. Nach Angaben von Otruba seien in Österreich jedoch erst drei Telekom-Unternehmen in der Lage, Telefondienste über
entbündelte Leitungen - direkter Zugang zum Kunden ohne Umweg über die Kupferadern der Telekom Austria - anzubieten.
Dr. Schönthaler, Präsident des
Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber
(VAT): "Damit ist ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung vollzogen worden".
Gemeinsam mit der kürzlich veröffentlichten Entscheidung betreffend Betreibervorauswahl stehen nun Zusammenschaltungsmechanismen zur Verfügung, die eine breite Palette neuer Produkte alternativer Telekom-Netzbetreiber zur Folge haben werden. (red/APA)