Klagenfurt - Die Kärntner Landesholding, die die Anteile des Landes Kärnten an der Hypo Alpe-Adria-Bank verwaltet, braucht schon wieder einen neuen Chef. Der ehemalige RWE-Vorstand Klaus Bussfeld, der erst im Jänner vergangenen Jahres einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat, steigt mit 15. April aus.

Neue Herausforderungen

Der 57-jährige aus Westfalen stammende Manager begründete seinen Rückzug damit, dass sich für ihn "neue Herausforderungen auf dem Gebiet der Strategieberatung in Deutschland und Europa" ergeben hätten. Dies sei mit der zeitlichen Beanspruchung durch den Job als Holding-Vorstand nicht vereinbar, ließ er via Aussendung wissen.

Landeshauptmann Jörg Haider (F) und LHStv. Peter Ambrozy (S), beide im Aufsichtsrat der Landesholding, erklärten, man würde den Schritt Bussfelds "außerordentlich bedauern". Man verstehe und akzeptiere aber die Entscheidung.

Der Nachfolger für Bussfeld wird öffentlich ausgeschrieben. Das erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Günther Pöschl am Montag gegenüber der APA.

"Nahtloser Übergang"

Die Ausschreibung soll unverzüglich erfolgen, Pöschl rechnet damit, dass der neue Chef bereits in wenigen Wochen seinen Posten antreten wird. Sollte sich die Sache ein wenig verzögern, sei Bussfeld bereit, einige Tage länger zu bleiben, es werde daher einen "nahtlosen Übergang" geben, betonte Pöschl. Es werde eine transparente und nachvollziehbare Bestellung geben. Wer für den Job in Frage kommen würde, wollte Pöschl nicht kommentieren.

Dem scheidenden Holding-Chef Bussfeld streute der Aufsichtsratschef Blumen. Dieser hätte den bevorstehenden Börsegang der Hypo Alpe-Adria-Bank entscheidend mit vorbereitet. Da diese Aufgabe jetzt weitgehend abgeschlossen wäre, sei das Ausscheiden Bussfelds vom Zeitpunkt her nicht allzu ungünstig.

Kelag-Anteile erworben

Klaus Bussfeld war unter anderem in den siebziger Jahren für den damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau, tätig. 1996 zog er in den Vorstand der RWE-Energie AG ein, wo er für Auslandsprojekte zuständig war. Von 2000 bis 2003 war er Vorstand der RWE Plus AG und maßgeblich an dem Erwerb von Anteilen am Kärntner Stromerzeuger Kelag durch die RWE plus AG beteiligt. Im Herbst 2003 verließ er die RWE und engagierte sich in einem Beratungsunternehmen. Seine Tätigkeit als Holdingvorstand war eine freiberufliche. (APA)