HINTERGRUND
Die schwersten Lawinenabgänge der vergangenen Jahre
38 und neun Tote bei zwei Unglücken in Galtür

Foto: APA "Der weiße Tod"
Überlebensrate sinkt nach 15 Minuten

Bergungsmethoden nach Lawinenabgängen Mensch, Tier und High Tech

Warnung vor zu simplen Formeln zur Lawinenerkennung

Salzburg - Schlechtes Wetter verhindert noch immer die Suche nach dem noch vermissten Lawinenopfer im Mühlbachtal in der Gemeinde Niedernsill im Salzburger Pinzgau. Matthias Gruber, Alpinchef des Landesgendarmeriekommandos Salzburg, rechnet erst am Freitag mit einem neuerlichen Erkundungsflug ins Unglückstal, wo am Dienstag Nachmittag ein riesiges Schneebrett abging, aus dem elf Menschen nur noch tot geborgen werden konnten. Vermisst wird nach wie vor noch mindestens ein Snowboardfahrer, der aus Kaprun abgängig ist. Unterdessen versucht die Gendarmerie mit der Befragung des einzigen Überlebendes des Unglücks, dem 23-jährigen Jan Brzezina aus Tschechien, sowie weiterer Augenzeugen, den Hergang zu rekonstruieren. Über die Ursache des Lawinenunglücks herrscht nach wie vor Unklarheit. Das Unglück hatte sich Dienstag gegen 14.00 Uhr in ungesichertem Gelände am Westhang des Kitzsteinhornmassivs im Bereich des "Großen Schmidinger" erreignet. Eine Gruppe von zwölf Skilehrern hatte sich zwei geteilt und war in einer Höhe von 2.700 Metern von der gigantischen Lawine mitgerissen worden, die rund 500 Meter breit, 1,5 Kilometer lang und teilweise zwölf Meter tief war. Bei der Suchaktion waren mehr als 150 Rettungsmänner, 20 Lawinenhunde und zehn Hubschrauber im Einsatz. Bei den elf Todesopfern handelt es sich um sechs Österreicher, zwei Finnen sowie den Dänen, einen Slowaken und Belgier. Da noch immer noch nicht genau bekannt war, wie viele Snowboardfahrer sich unter den Schneemassen befinden, bittet das Landesgendarmeriekommando Salzburg alle Snowboardfahrer, die sich zum Unfallzeitpunkt in diesem Gebiet aufgehalten haben und unverletzt geblieben sind, sich telefonisch beim Gendarmerieposten Zell am See (Telefon: 06542/73 7 01-0) zu melden. (APA