Netzpolitik
Hacker lenken im Streit um Jugendschutz-Code ein
Hatten Code zum entgehen des Programms im Netz veröffentlicht
Boston- Zwei Computerhacker, die den
Code einer Jugendschutz-Software geknackt hatten, haben sich
bereit erklärt, dem Hersteller der Software ihr Wissen zur
Verfügung zu stellen. Der US-Software-Hersteller Cyber Patrol
teilte am Montag mit, die Hacker hätten während einer
Gerichtsverhandlung eingelenkt. Cyber Patrol produziert für den
Spielzeughersteller Mattel ein Jugendschutz-Programm, mit
dem Eltern ihren Kindern den Zugang zu bestimmten
Internet-Seiten sperren können. Den Hackern aus Schweden und
Kanadas sei es gelungen, das Programm so zu manipulieren, dass
es die Passwörter anzeigt, mit der die gesperrten Seiten wieder
zugänglich gemacht werden können, teilte Cyber Patrol mit.
Die beiden Hacker hätten den Computer-Code zudem im Internet
veröffentlicht. Die Mattel-Tochter, Mattel Microsystems, hatte
daraufhin am 15. März wegen Verletzung des Urheberrechts gegen
die beiden Männer geklagt. Die veröffentlichten Codes seien aber
nur für Computerspezialisten zu gebrauchen gewesen, teilte
Microsystems mit.
Der US-Richter Edward Harrington hatte am 17. März den
Hackern und Internet-Anbietern, die die Seiten übernommen
hatten, in einer Einstweiligen Verfügung die Verbreitung des
geknackten Codes untersagt. Dagegen hatte die
Rechts-Organisation American Civil Liberties Union Einspruch
eingelegt. Sie argumentierte, dass das Verbot das Recht der
Server-Betreiber auf freie Meinungsäußerung verletze. Richter
Harrington erklärte am Montag, er werde demnächst abschließend
über die Veröffentlichung der Codes entscheiden. (Reuters)