Washington - Der frühere chilenische Diktator Augusto
Pinochet hat in den Vereinigten Staaten nach Angaben des Senats 125
geheime Bankkonten unterhalten, auf denen er mindestens 13 Millionen
Dollar (9,71 Mio. Euro) angehäuft hatte. "Neue Informationen belegen,
dass das Netz der Pinochet-Konten in den USA sehr viel umfassender
war, länger bestand und mehr Banken betraf, als bisher bekannt war",
sagte US-Senator Carl Levin am Dienstag (Ortszeit) in Washington.
Allein bei der Riggs-Bank habe der heute 89-Jährige 28 Konten
gehabt; in einer britischen Filiale des US-Bankhauses habe er 1996
mit einem Diplomatenpass ein Konto eröffnet. Weitere Konten
unterhielt Pinochet demnach auch bei der Bank of America und der
Citigroup.
Pinochet war 1973 durch einen Putsch an die Macht gekommen, bei
dem der sozialistische Präsident Salvador Allende gestürzt wurde, und
regierte das lateinamerikanische Land bis 1990 mit eiserner Hand. Im
Oktober 1998 wurde der ehemalige Diktator in London gefasst. Der
spanische Ermittlungsrichter Baltasar Garzon klagte ihn wegen
Völkermordes, Terrorismus' und Folter an. Da Pinochet jedoch
Prozessunfähigkeit bescheinigt wurde, konnte er 15 Monate später in
seine Heimat zurückkehren. Im Dezember vergangenen Jahres erweiterte
Garzon seine Anklage um den Vorwurf der Geldwäsche. Dabei soll die
Riggs-Bank dem früheren Machthaber geholfen haben. (APA)