Stuttgart/München - Die Wissenschaftsminister der unions-geführten Bundesländer in Deutschland haben als Obergrenze für Studiengebühren 500 Euro pro Semester festgelegt. Die Gebühren sollen zur Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen verwendet werden.

Baden-Württembergs Kultusministerin Annette Schavan erklärte am Freitag in Stuttgart, die Beiträge der Studierenden sollen "eine anteilige Mitfinanzierung der Kosten eines Studiums" darstellen. Die von den Ministern festgelegten Eckpunkte können von den Ländern in konkrete Gebührenmodelle und Gesetzesentwürfe umgesetzt werden.

Es gebe kein Einheitskonzept, wohl aber Einheitlichkeit in den Prinzipien der Mitfinanzierung der Hochschulen durch die Studienbeiträge, sagte Schavan. Baden-Württemberg werde spätestens mit dem Wintersemester 2007/2008 allgemeine Studiengebühren einführen.

Schavan sagte, die Hochschulen in Deutschland bräuchten mehr Finanzmittel, um eine hochwertige akademische Ausbildung zu bieten und international konkurrenzfähig zu bleiben. Dafür müsse die staatliche Finanzierung auf dem heutigen Niveau gehalten und durch private Beiträge ergänzt werden.

Proteste in München

Zum Auftakt bundesweiter Proteste in Deutschland gegen die Einführung von Studiengebühren sind am Freitag in München hunderte Schüler und Studenten auf die Straße gegangen. Nach Polizeiangaben startete am Nachmittag ein Demonstrationszug mit etwa 1500 Teilnehmern.

Zu einer Abschlusskundgebung auf dem Marienplatz haben unter anderem das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) und einige Gewerkschaften aufgerufen. Bereits am Freitagvormittag hatten laut Polizei bis zu 2500 Schüler gegen Bildungsabbau demonstriert. (APA/dpa)