Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Plakat von Präsident Akajew wird verbrannt

Foto: AP/Sekretarev

Bild nicht mehr verfügbar.

Kirgisiens Präsident Askar Akajew versucht das aufgebrachte Volk zu beruhigen: Er versprach, das Ergebnis der Parlamentswahl überprüfen zu lassen.

Foto: REUTERS/Vyacheslav Oseledko
Bischkek - Trotz anhaltender Massenproteste und internationaler Kritik hat die Wahlkommission in Kirgisien die Ergebnisse der Parlamentswahl für legitim und endgültig erklärt. Dies gelte für 71 von 75 Wahlbezirken, sagte Kommissionschef Sulaiman Imanbajew am Dienstag in Bischkek. Noch am Montag hatte Präsident Askar Akajew eine Untersuchung möglicher Wahlmanipulationen angeordnet. Am selben Tag hatten 17.000 Anhänger der Opposition in Jalalabad und Osch demonstriert und den Rücktritt Akajews gefordert. Die Demonstranten besetzten mehrere Regierungsgebäude. Ein Sprecher Akajews bezeichnete die Unruhen am Dienstag als Teil eines Putsches, der von Kriminellen inszeniert werde. Eine "dritte Macht" mit Verbindungen zur Drogenmafia sei für die Lage in den südlichen Städten Osch und Jalalabad verantwortlich. Die Opposition sei dort nicht Herr der Lage, wurde Abdil Segisbajew von der russischen Nachrichtenagentur Interfax zitiert. "Putsch" der Opposition verurteilt Akajew bezeichnete die Proteste der Opposition als Putsch. Die Unruhen im Süden des Landes nach der umstrittenen Parlamentswahl seien "ein Putsch und Aufruhr", ließ Akajew am Dienstag in Bischkek über seinen Sprecher Abdil Segisbajew erklären. Nicht die Opposition, sondern "verbrecherische Elemente mit Verbindungen zur Drogenmafia" kontrollierten im Süden die Lage, sagte Segisbajew nach russischen Medienberichten. Erstmals kam es auch in der Hauptstadt Bischkek zu Demonstrationen, wobei Anhänger und Gegner Akajews einander nur wenige hundert Meter entfernt gegenüberstanden. Machtwechsel Internationale Beobachter haben die Abstimmungen vom 27. Februar und 13. März als nicht fair eingestuft, bei denen die Opposition nur 6 von 75 Mandaten errang. Beobachter vergleichen die Entwicklung in der früheren Sowjetrepublik Kirgisien bereits mit der in Georgien und der Ukraine, wo friedliche Revolutionen einen Machtwechsel herbeiführten. Offenbar um dem wachsenden Druck zu begegnen kündigte Präsident Akajew, der das Land seit 15 Jahren regiert, noch für Dienstag eine Ansprache an die Bevölkerung an. (APA/AP)