New York - Die drei größten US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtkonzerne Boeing, Lockheed Martin und Raytheon wollen gemeinsam mit der britischen BAE Systems einen elektronischen Marktplatz für die Luft- und Raumfahrtbranche und die Rüstungsindustrie einrichten. Er soll auch anderen Firmen aus aller Welt offen stehen. Dies teilten die vier Unternehmen am Dienstag mit. Die Vereinbarung ist die weit reichendste nach der Einigung der drei Autokonzerne General Motors, Ford und DaimlerChrysler auf einen gemeinsamen Internet-Marktplatz. Die Flugtechnikbranche hat weltweite Umsätze von mehr als 400 Mrd. Dollar (415 Mrd. Euro/5,1 Bill. S) pro Jahr. Die vier Unternehmen geben jährlich 71 Mrd. Dollar für Teile und andere Produkte sowie Dienstleistungen aus. Boeing kauft jährlich für 38 Mrd. Dollar ein. Lockheed Martin, der führende US-Rüstungskonzern, gibt 13 Mrd. Dollar für Einkäufe aus und die BAE Systems (früher British Aerospace) elf Mrd. Dollar. Raytheon kauft für neun Mrd. Dollar ein. Geschäfte mit Fluggesellschaften und Regierungen Die Unternehmen wollen mit Commerce One, einer auf Geschäfte zwischen Unternehmen und elektronische Marktplätze spezialisierten US-Internetfirma, gemeinsam ein Unternehmen für den elektronischen Marktplatz gründen. Dort sollen mit 37.000 Lieferanten, hunderten Fluggesellschaften sowie Regierungen in aller Welt Geschäfte gemacht werden. Die Flugzeugbau- und Rüstungsfirmen sollen an dem Joint Venture zu gleichen Teilen beteiligt sein. Commerce One soll fünf Prozent erhalten; 20 Prozent sind für andere Brancheninteressenten vorgesehen. Der Vorvereinbarung soll bald ein Vertrag folgen. Der elektronische Marktplatz soll im Sommer einsatzbereit sein. Boeing-Chef Phil Condit sagte erhebliche Kostensenkungen für alle Beteiligten voraus. (APA/dpa)