Wien - Die alte und neue Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Michaela Sburny (40), nennt als Bilanz ihrer abgelaufenen Amtsperiode, dass es ihr gelungen sei, "die Bundespartei aus der turbulenten Zeit in eine ruhigere zu führen" - dies sowohl in finanzieller als auch politischer Sicht. Die Kräfte seien gebündelt und würden sich jetzt nicht mehr gegen einander richten. Gut gelungen sei auch die inhaltliche Positionierung, was die Ergebnisse von Europaparlaments- und Nationalratswahlen gezeigt hätten, wie Sburny im APA-Gespräch ausführt. Intern habe jetzt vieles Platz in der Diskussion, nach außen gebe es eine "starke Stimme". Grüne Inhalte seien klar transportiert worden: Bei der EU-Wahl die Neutralität, bei der Nationalratswahl die Kernthemen Ökologie, Frauen- und Sozialpolitik. Finanziell sei es auch gelungen, die Partei zu konsolidieren. "Seit der Wahl 95 hatte die Partei relativ hohe Schulden - für unsere Verhältnisse - die wir abgebaut haben," so Sburny. Neben der Konsolidierung sei es in ihrer Amtsperiode gelungen, "neue Leute zu finden, die vorne dabei sind". Damit sei das Ziel erreicht, dass "wir uns auch wieder verbreitern". Neben der Spitze mit Parteichef Alexander Van der Bellen gebe es jetzt ein breites Spektrum: "Von Eva Glawischnig bis Kurt Grünewald gibt es unterschiedliche Gesichter, die unterschiedliche Themen abdecken." Erfahrungswerte Sburny kann auf eine lange Erfahrung in der Parteiarbeit zurückblicken. Sie arbeitete im grünen Klub im Wiener Rathaus, war federführend an der Ausarbeitung einer neuen Organisationsstruktur für die Wiener Landespartei beteiligt und leitete den für die Grünen erfolgreichen letzten Landtagswahlkampf in Niederösterreich. Zuletzt war sie im Grünen Team für die Sondierungsgespräche. Begonnen hatte das politische Engagement im Eintreten gegen das Kernkraftwerk Zwentendorf. Nach ihrer Mittelschulzeit - Sburny wurde mit 17 Jahren zum ersten Mal Mutter, ihrer zweite Tochter ist 19 - begann die geborene Wienerin zunächst ein Medizinstudium. Nach dem Abbruch dieser Ausbildung arbeitete sie zunächst freiberuflich in diversen Jobs und im Sozialbereich, ehe sie Hauptschullehrerin wurde und sechs Jahre lang blieb. Daneben besuchte sie den Lehrgang für Politische Bildung an der Klagenfurter Universität und besuchte verschiedene Seminare für Selbsterfahrung und Gruppendynamik. In den neunziger Jahren absolvierte sie zusätzlich eine spezielle Ausbildung für Organisationsentwicklung, wo sie nach eigenen Angaben jetzt "noch mit einem Fuß" im NGO-Bereich arbeitet. (APA)