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Auf der heute eröffneten regionalen Menschenhandel-Konferenz in Manila haben sich 23 Staaten eingefunden, um gemeinsam Maßnahmen gegen die "moderne Sklaverei" zu entwickeln. Verbrechersynikate weltweit kaufen ca. 1 Million Frauen und Kinder im Jahr, um sie als Prostituierte oder StripperInnen zu mißbrauchen. Nach dem Waffen- und Drogenhandel stellt Menschenhandel die drittgrößte Einnahmequelle im organisierten Verbrechen dar (mehrere Billionen Dollar pro Jahr). Es sei die Branche, die derzeit am schnellsten zu einem noch profitableren illegalen Geschäft anwächst, sagte US-Aussenministerin Madeleine Albright. In dem Zusammenhang betonte die USA vorallem die aktuelle Situation in den asiatischen Ländern, die seit der Wirtschaftskrise 1997-98 ökonomische Defizite aufweisen, und die nur zähe Strafverfolgung solcher Verbrechen. Mehr als ein Viertel der in diesen menschenfeindlichen Strukturen Arbeitenden seien Frauen und Kinder aus Süd-Ost-Asien, 150.000 bis 200.000 aus der früheren Sowjetunion, und der Rest aus Südasien und Lateinamerika. Ein Leben kostet.. Die "Einkaufspreise" des menschlichen Kapitals sind unterschiedlich hoch. Anita Botti, stellvertretende Direktorin der US-Regierungskomission für Frauen, gab Zahlen von 15.000 bis 30.000 Dollar für den Großraum Europa an; in Asien zahle man für eine Frau zwischen 6.000 und 10.000 Dollar. Der phillipinische Außenminister Domingo Siazon schätzte die in den USA arbeitenden PhillipinerInnen auf 5,5 Millionen Menschen, womit die Phillipinen den größten Ressourcenpool für Menschenhandel weltweit darstelle. Viele seien auf seriös verkaufte Arbeitsangebote hin ausgewandert, viele würden aber letztendlich als Haushaltshilfen, StripperInnen oder Prostituierte enden. Auch Heiratsvermittlungen, Frauenbestellung per Katalog und Sektenfallen würde die Menschen in derartig schlimme Abhängigkeit ausserhalb ihres Heimatlands führen. "Nun ist es an der Zeit, offensiv zu handeln", sagte Siazon. Die Konferenz wird in Arbeitsgruppen weitergeführt, deren Arbeiten am Freitag vorgestellt werden. (bto)