Frankfurt/Main - Die Österreicherin Elisabeth Schweeger, deren Berufung als Frankfurter Theaterintendantin wieder gefährdet ist, gilt als Avantgardistin mit besonderem Faible für Experimentelles zwischen Videokunst und Bühnendarstellung. Sie vernetzt Theater mit Installationen, Tanz, Musik, Performance und Neuen Medien. Ihr guter Ruf beruht vor allem auf ihrer nunmehr siebenjährigen Leitung der Avantgarde-Bühne Marstall am Bayerischen Staatsschauspiel in München. Seit 1999 ist die couragierte Wienerin am dortigen Residenztheater auch Chefdramaturgin. Münchner Theaterexperten loben die Leistung Schweegers an ihrer bisherigen Wirkungsstätte. Überregional monierten manche Theaterfachleute nach dem Bekanntwerden von Schweegers Absicht, von der Isar an den Main zu wechseln, sie habe "keinerlei Ahnung von der Schauspielerei, von Ensemblearbeit" und dem "Drama" an sich. Die Berliner "Tageszeitung" nannte die 45-jährige einen "Schrecken aller Kulturbürokraten". Die gelernte Buchhändlerin, promovierte Philosophin, frühere Herausgeberin einer Architekturzeitschrift ("Umriss") und Ausstellungsmacherin bezeichnet sich selbst als "unruhigen Geist" und eine "sehr politische Figur". (APA/dpa)