Elf Container mit einer übergreifenden Dachlandschaft sehen die Pläne für das "fluc_2" vor.

Montage: fluc
Wien - Während sich Grüne und SPÖ am Mittwoch einen Schlagabtausch hinsichtlich der Zukunft der interdisziplinären Interaktionsplattform "fluc" geliefert haben, ortet Martin Wagner vom Trägerverein "[dy'na:mo]" positive Signale seitens der Stadt Wien. Geht alles nach Plan, könnte der Baubeginn für das neue Lokal "fluc_2" in einer wenig genutzten Fußgängerunterführung beim Praterstern im Oktober sein, so Wagner gegenüber derStandard.at . Die Pläne, die elf Container mit einer übergreifenden Dachlandschaft vorsehen, seien in rund einem Monat realisierbar.

Nach einer letzten Veranstaltung mit Stereo Total in der alten Location "fluc_mensa" am 28. März, geht es im April in die Pause. Im Mai bespielt das "fluc im exil" verschiedene Locations in und um den Prater. Außerdem beteiligt man sich an einem Kunsprojekt der gruppe cntrcpy in der Künstlerhauspassage/Karlsplatz. Das "fluc" öffnete am 1. Mai 2002 seine Tore am Praterstern und war mit der später hinzugekommenen "fluc_mensa" Ort für Darbietungen von bildender Kunst bis zu über 250 Konzerten unterschiedlichster Stilrichtungen.

"Prinzipielles Einverständnis"

Die Grüne Gemeinderätin und Kultursprecherin Marie Ringler hatte am Mittwoch in einer Aussendung im Zusammenhang mit dem "fluc" von einer bedrohten Initiative gesprochen, was ihr harsche Kritik seitens der SPÖ-Gemeinderätin Laura Rudas einbrachte.

Das Rathaus stehe dem "fluc_2" mit "Wohlwollen" gegenüber, erklärte indessen Wagner. "Prinzipiell sind alle zuständigen Ressorts einverstanden." Sowohl von Planungsstadtrat Rudolf Schicker (S) als auch von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) gebe es positive Signale. Die Zustimmung seitens der Stadt Wien müsse nun noch protokollarisch festgehalten werden, danach reiche man die Pläne bei der Baupolizei ein.

Betreiber hoffen auf Drittel-Finanzierung

Ungeklärt ist laut Wagner derzeit noch die Frage der Finanzierung des 250.000 bis 400.000 Euro teuren "fluc_2". Die Betreiber hoffen auf eine Drittel-Finanzierung durch eigene Mittel, die Stadt Wien und Sponsoring.

Das Konzept des "fluc_2" sieht sich als Entgegnung auf die zunehmende "Vermanagung" des städtischen Raumes, "als Plädoyer für Vielstimmigkeit, für heterogene Überlagerungen, nicht immer vorhersehbar und planbar". Als architektonischer Ausgangspunkt für das "fluc_2" sollen eine bestehende, heruntergekommene Fußgängerunterführung und eine ehemalige öffentliche WC-Anlage am Praterstern dienen. Elf Mannschaftscontainer werden U-förmig um die Eingangsöffnung des Ausganges Richtung Bahnhof Praterstern gruppiert. Der Durchgang bleibt ungehindert erhalten. Die Unterführungspassage soll für verschiedene Nutzungssituationen temporär bespielbar gemacht und in einzelnen Fällen für Konzerte genutzt werden. (kg)