Wien - Die Feinstaubbelastung verursacht in Österreich einen jährlichen Schaden von mehr als vier Milliarden Euro. Das erklärte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Mittwoch unter Berufung auf die EU-Studie "Clean Air for Europe". Der VCÖ forderte einen Masterplan von Städten, Ländern und Bund für "sauberen Verkehr" in Österreich.

"Laut EU-Studie verursacht der Feinstaub in Österreich 4.640 Todesfälle, 2.400 Asthmaanfälle allein bei Kindern und insgesamt 2,3 Millionen Krankheitstage. Der dabei entstehende Schaden, etwa medizinische Behandlungskosten und der Arbeitsausfall, beträgt laut EU-Studie mehr als vier Milliarden Euro pro Jahr. "Der Verkehr ist hauptverantwortlich für den Feinstaub in Atemhöhe, erklärte Martin Blum vom VCÖ. Die Atemluft wird spürbar gesünder, wenn die Partikel der Dieselabgase und die Staubaufwirbelung durch den Verkehr verringert werden."

Alternativen für Pendler

Unter anderem forderte der VCÖ eine rasche Verbesserung des öffentlichen Verkehrs. "Die Verbindungen von der Stadt ins Umland sind zu verbessern. Den Pendlern sind optimale Alternativen zum Auto anzubieten. Der Bund sollte mitfinanzieren", betonte Blum.

Strengere Abgaswerte

Zudem sprach sich der VCÖ für strengere Abgasgrenzwerte aus, "es sollte kein Diesel-Pkw ohne Filter auf den Markt kommen", hieß es. Die Bedingungen für das Radfahren sollten ebenfalls verbessert werden, in Österreich sei jede zweite mit dem Auto zurückgelegte Strecke kürzer als vier Kilometer. "Nicht alle, aber viele können kurze Strecken mit dem Rad fahren", sagte Blum.

Greenpeace für Gratis-Öffis bei Grenzwertüberschreitungen

Greenpeace forderte unterdessen Wiens Bürgermeister Michael Häupl (S) auf, einen Sofortmaßnahmenkatalog für die Bundeshauptstadt zu erstellen. In Wien sei der Mittwoch der 30. Tag des Jahres mit einer Überschreitung des zulässigen Grenzwertes von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft, hieß es. Unter anderem wollen die Umweltschützer, dass an Tagen mit Feinstaub-Grenzwertüberschreitungen die öffentlichen Verkehrsmittel gratis benützt werden dürfen. Das soll nach den Vorstellungen von Greenpeace auch für Pendlerzüge im Verkehrsverbund Ost gelten. (APA)