Viele sind peinlich berührt, enttäuscht oder gar angewidert, dass "ihre" ÖVP sich für so etwas noch hergibt, weil sie das Schauspiel kaum noch ertragen. Sie repräsentieren die moralische Seite der Volkspartei.
Andere haben - von der inhaltlichen Seite her - einfach die Nase voll von einer Koalition mit Freiheitlichen, mit denen sich anspruchsvolle, zukunftsgerichtete Politik nicht machen lässt.
Einer dritten Gruppe macht die nachhaltige Zukunft der ÖVP Sorgen, wenn das Regierungsblendwerk unter der Machtmaschine Schüssel zusammenbricht, wie das ein ehemaliger Spitzenmann der ÖVP sieht: "Es ist immer gelogen worden in der Politik, aber was da jetzt vor sich geht, das ist unglaublich."
"Gelassen" und "unaufgeregt", wie es aus den Mündern der VP-Ministertruppe um Schüssel sektengleich tönt - ganz so, als äußerten sich Sprechautomaten, aber nicht Individuen - zeigen sich hingegen die wenigsten. Begeistert ist sowieso niemand.