Das österreichische Normungsinstitut Austrian Standards distanziert sich von den Aussagen der Komitee-Vorsitzenden Walburg Ernst und betont, eine "neutrale und unabhängige Plattform zur Entwicklung von Normen" zu sein. „Die Aussagen der Vorsitzenden des Komitees 045 'Büroorganisation und schriftliche Kommunikation' spiegeln nicht die Position von Austrian Standards wider. Komitee-Vorsitzende sind in jedem Fall – so ist es in der Geschäftsordnung von Austrian Standards Institute festgeschrieben – 'gegenüber Austrian Standards Institute für die objektive und sachbezogene Führung verantwortlich'."

Große Breitenwirkung

Das Präsidium wolle nun genau prüfen und behalte sich weitere Schritte vor, so Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha. Das Thema der geschlechtergerechten Sprache sei ein sehr sensibles, mit unterschiedlichen Standpunkten und großer Breitenwirkung. "Austrian Standards hat bewusst öffentlich und sehr breit zur Mitgestaltung aufgerufen. Alle Interessierten sind eingeladen, sich einzubringen. Schließlich handelt es sich hier um einen Vorschlag, der auf jeden Fall einer breiten Diskussion bedarf. Letztlich wird nur genormt, worüber es einen breiten Konsens gibt. Was nicht normungsreif ist, wird auch nicht genormt“, betont Stampfl-Blaha.

Sie ruft dazu auf, trotz aller Kontroversen "auf dem Boden der Sachlichkeit" zu diskutieren und Respekt vor der Meinung anderer zu zeigen. (red, dieStandard.at, 20.3.2014)