São Paulo - Rund drei Wochen vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien haben die Zivilpolizisten von 14 Bundesstaaten einen Streik angekündigt. Mit der 24-stündigen Arbeitsniederlegung am Mittwoch sollten höhere Löhne erkämpft werden, hieß es am Dienstag auf der Website der Polizeigewerkschaft. In sechs der betroffenen Bundesstaaten sind WM-Spielorte.
In der Stadt Belém musste eine Ausstellung des WM-Pokals wegen Protesten frühzeitig abgebrochen werden: Das Ausstellungsgebäude hatten wütende Demonstranten am Dienstag mit Steinen und Stöcken beworfen, schrieb die Tageszeitung O Estado de São Paulo. Die WM-Trophäe wurde von den Organisatoren in Sicherheit gebracht.
Streik der Busfahrer
In São Paulo löste derweil ein Streik der Busfahrer ein Verkehrschaos aus. Die Hälfte der Busbahnhöfe der Milllionenmetropole wurde am Dienstag geschlossen, etliche Fahrer ließen ihre Linienbusse mitten auf der Straße stehen. In São Paulo findet am 12. Juni das Eröffnungsspiel Brasilien gegen Kroatien statt.
Soziale Unruhen
Brasilien wird seit Mitte vergangenen Jahres von sozialen Protesten erschüttert, bei denen die hohen Kosten für die Fußball-WM und die 2016 anstehenden Olympischen Spiele kritisiert werden. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, viel Geld in Prestigeprojekte wie die WM zu stecken und wichtige andere Aufgaben zu vernachlässigen. Zudem kommt es immer wieder zu Streiks bei der Polizei, im Nahverkehr und im Bildungswesen. (APA, red, 21.05.2014)