Mariazell - Dritte Pleite einer kleinen obersteirischen Skiregion nach einer für sie katastrophalen Saison: Die Mariazeller Schwebebahnen GesmbH, ein ausgegliedertes Landesunternehmen, hat laut Kreditschutzverbänden am Landesgericht Leoben ein Sanierungsverfahren beantragt, das ohne Eigenverwaltung durchgeführt wird. Eine Landeshilfe sichert den Fortbetrieb der Schwebebahn über den Sommer.

Als Insolvenzursache wurde das milde Wetter am Saisonende genannt, wodurch - trotz neuer Beschneiungsanlagen - massive Umsatzeinbußen hingenommen werden mussten. Diese Begründung gab es schon bei den vorhergegangen Insolvenzen der Skigebiete Alpl und Aflenz-Bürgeralm, die beide auf Investorensuche sind.

31 Dienstnehmer betroffen

Die Überschuldung des Unternehmens, das eine Schwebebahn, zwei Sessel- und drei Schlepplifte sowie einen Gastronomiebetrieb auf der Mariazeller Bürgeralpe führt und an dem das Land Steiermark mit 75 Prozent beteiligt ist, beträgt rund 3,1 Mio. Euro. 31 Dienstnehmer und rund 90 Gläubiger sind betroffen. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten.

Für den Fortbetrieb der Schwebebahn bis Ende September stellte das Land 300.000 Euro zur Verfügung. Zugleich wurde von Tourismusreferent LHStv. Hermann Schützenhöfer (ÖVP) die Beauftragung eines Konzeptes bis Herbst angekündigt, das Basis für die Entscheidung in Abstimmung mit der Region sein soll, ob ein Winterbetrieb aufrechterhalten werden kann oder auf Alternativen gesetzt werden muss.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Brucker Rechtsanwalt Michael Zsizsik bestellt. Die erste Gläubigerversammlung findet am 11. Juni statt, die Abstimmung über den Sanierungsplan am 20. August. (APA, 21.5.2014)