Spotify ist die Nummer 1 unter den Musikstreamingservices

Spotify hat am Mittwoch erstmals seit mehr als einem Jahr neue Nutzerzahlen vorgelegt. Der britisch-schwedische Musik-Streamingdienst kommt demnach auf 40 Millionen aktive Nutzer – und ein Viertel davon zahlt für ein Abo.

Hintergrund

Der Musikanbieter hat jüngst kräftig expandiert und ist nun in fast doppelt so vielen Märkten verfügbar wie zu seiner Gründung im Jahr 2006. Spotify gibt es jetzt in 56 Ländern.

Letztmals hatte Spotify im März 2013 Zahlen vorgelegt. Damals meldete das Unternehmen 24 Millionen aktive Nutzer und mehr als 6 Millionen zahlende Kunden. Die Daten zeigen, dass Spotify sein Wachstumstempo hält. Trotzdem ist der Dienst gegenüber anderen Medienangeboten wie iTunes von Apple, Youtube von Google oder Netflix geradezu winzig. iTunes zum Beispiel hatte im April 800 Millionen registrierte Nutzer, und Youtube brüstet sich mit mehr als einer Milliarde Besucher im Monat.

Rivale

Die 10 Millionen zahlenden Abonnenten machen Spotify aber zum gefährlichsten Rivalen im zunehmend härteren Wettbewerb der Streaming-Anbieter, zu denen auch Pandora Media, Beats Music, Deezer und Soundcloud gehören. Spotify ist nach eigenen Angaben bereits die zweitwichtigste Umsatzquelle für europäische Plattenfirmen und der weltgrößte Streamingdienst seiner Art überhaupt.

Das Wachstum von Spotify wurde vor allem durch den Eintritt in den US-Markt vor drei Jahren angeheizt. Die Steigerung der Nutzerzahlen war das wichtigste Ziel für Mitgründer und Chef Daniel Ek. Noch im Jahr 2008 war Spotify einer der ersten überhaupt, die Kunden die Möglichkeit gaben, per Abo unbegrenzt Musiktitel abzuspielen.

Wachstum

Ek sagte kürzlich in einem Interview, er wolle Spotify weltweit verfügbar machen. Dieses Jahr soll der Dienst etwa nach Japan und Russland kommen. Aber mit dem höheren Wachstumstempo wachsen auch die Ausgaben. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen 59 Millionen Euro Verlust, während sich der Umsatz auf 434 Millionen Euro verdoppelte.

Das Unternehmen erwirtschaftet den Großteil seines Umsatzes mit zahlenden Abonnenten, die im Monat bis zu 10 Euro zahlen. Lizenzgebühren an die Plattenfirmen, Rechteinhaber und Künstler machen etwa 70 Prozent der Kosten aus. Die Tantiemen richten sich nach der Häufigkeit, mit der ein Lied abgespielt wird. Die Lizenzabkommen werden in jedem Land einzeln geschlossen und unterscheiden sich mitunter stark.

In den vergangenen Monaten baute das Unternehmen auch seinen kostenlosen, werbefinanzierten Dienst aus, der sich vor allem an jüngere Kunden richtet. Bei einer Finanzierungsrunde im November wurde Spotify mit rund 2,9 Milliarden Euro bewertet, sagten damals mit dem Vorgang vertraute Personen. (Sven Grundberg, WSJ.de / derStandard.at, 22.5.2014)