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Ein besetztes Verwaltungsgebäude in Donezk.

Foto: EPA/ROMAN PILIPEY

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Ein prorussischer Separatist nahe der Stadt Slawjansk.

Foto: REUTERS/Maxim Zmeyev

Kiew - In der Ostukraine sollen bei Gefechten zwischen Regierungstruppen und pro-russischen Kräften am Donnerstag mindestens 20 Menschen getötet und mehr als 42 verletzt worden sein. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Die Gefechte hätten sich nahe Wolnowacha etwa 60 Kilometer südlich von Donezk ereignet, sagte Separatistenführer Wladimir Makowitsch von der selbst ernannten "Volksrepublik Donezk" nach Angaben der Agentur Interfax. Regierungsnahe Quellen in Kiew hatten zuvor berichtet, dass in Wolnowacha neun Soldaten erschossen und 17 verwundet worden seien. Es ist damit der blutigste Tag für die Streitkräfte seit Beginn ihrer Offensive gegen die pro-russischen Rebellen im April.

Donezk liegt im Osten der Ukraine und wird von Separatisten kontrolliert, die dort eine eigene "Volksrepublik" ausgerufen haben. Auch in der Nachbarregion Lugansk soll es zu Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und Rebellen gekommen sein. Dort riefen die prorussischen Aktivisten das Kriegsrecht aus. Dieses gelte, bis die ukrainische Regierung ihre Truppen abziehe, kündigte ein Sprecher an. Die ukrainische Regierung geht in der Region seit Wochen mit einem "Anti-Terror-Einsatz" gegen Separatisten vor.

Anzeichen für Truppenabzug

Unterdessen gibt es NATO-Angaben zufolge erste Anzeichen dafür, dass sich die an der Grenze zur Ukraine stationierten russischen Truppen zurückziehen. Truppenbewegungen könnten darauf hindeuten, dass sich einige Einheiten auf einen Abzug vorbereiteten, teilte NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen über Twitter mit.

Wenig später teilte er jedoch mit, dass die meisten der stationierten Truppen Russlands weiterhin Übungen an der Grenze zur Ukraine abhalten würden.

Die ukrainische Führung bat am Donnerstag den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen um eine Dringlichkeitssitzung. Vor der Präsidentenwahl am Sonntag würden sich die Hinweise auf "russische Sabotageakte" häufen, sagte Regierungschef Arseni Jazenjuk.

"Wir werden bei der Sitzung Beweise vorlegen, dass Russland mit einer Eskalation des Konflikts die Präsidentenwahl vereiteln will", erklärte Jazenjuk. Russland hat wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, die Abstimmung zu behindern. (APA, 22.5.2014)