Wien - Die Studenten der Regie-Klasse an der Kunstuniversität Mozarteum im Salzburg verteidigen ihr Theaterprojekt mit Monika Rathgeber. Die Schlüsselfigur im Salzburger Finanzskandal ist am Samstag zusammen mit Journalisten als "Experten-Schauspielerin" in einer dokumentarischen Theateraufführung auf der Bühne gestanden. Dies hatte zu heftiger Kritik von Landespolitikern der ÖVP und der SPÖ geführt.

"Realitätsverweigerung"

"Ich halte es für falsch, dass Landeshauptmannstellvertreter Christian Stöckl das Verhalten Rathgebers skandalisiert", argumentierte der Regisseur des Stücks "Der Kaufmann von Salzburg", Peter Blum, in einer Aussendung. "Rathgeber war keineswegs an einer Selbststilisierung oder Reinwaschung interessiert, sondern trug den Geist des Projektes mit, etwas über Skandale im Allgemeinen und den speziellen Fall in Salzburg herauszufinden. Die tatsächliche Realitätsverweigerung findet offenbar in einigen Köpfen im Chiemseehof statt."

"Provokation"

Weiters habe die Aufführung auf der Bühne im Kunstquartier des Mozarteums keineswegs unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. "Wir haben lediglich nicht explizit mit dem Namen Rathgeber geworben", so Blum weiter. "Natürlich war unser Theaterprojekt ein stückweit Provokation. Aber vor allem haben wir versucht, einen Beitrag zu leisten, den Fall mit den Experten aufzuarbeiten. Ohne Parteipolitik und Kalkül." Keiner der Politiker, die das Projekt mit dem Bühnenauftritt von Rathgeber jetzt kritisiert hätten, sei auch nur eine Minute im Theater gesessen, so der Regie-Student. (APA, 22.05.2014)