Köln - Die deutsche AUA-Mutter Lufthansa kommt mit dem geplanten Verkauf ihrer Rechenzentren voran. Man habe drei Anbieter angesprochen, die sämtlich Angebote abgegeben hätten, sagte Finanzchefin Simone Menne am Mittwochabend in Frankfurt. Die rund 1.400 Mitarbeiter sollen zu einem großen internationalen IT-Konzern wechseln. Nach ersten Angeboten gehen die Verhandlungen in die heiße Phase.

Die Lufthansa verlangt von den Bietern bei Übernahme der Sparte den Erhalt der Standorte Kelsterbach am Frankfurter Flughafen und Budapest. Offen ist die Zukunft der Mitarbeiter in Flensburg und in den USA. Als Interessenten werden in internationalen Medien internationale IT-Riesen wie IBM, HP und Atos kolportiert. Die deutsche T-Systems soll nach anfänglichem Interesse bereits abgewunken haben.

Billiger Einkaufen

Die deutsche Airline trennt die Rechenzentren aus ihrer IT-Tochter Lufthansa Systems heraus, weil vergleichbare Leistungen am Markt von sehr großen Wettbewerbern billiger einzukaufen seien. Ein weiterer Preisverfall sei angesichts des scharfen Wettbewerbs in den nächsten Jahren zu erwarten, sagte Menne. Bereits heute lägen die marktüblichen Preise 30 Prozent unter den aktuellen Kosten der Lufthansa-Zentren. Die zwei weiteren IT-Sparten der Lufthansa Systems für Software-Lösungen sollen als eigenständige Gesellschaften im Konzern weitergeführt werden.

Lufthansa Systems ist die kleinste Tochter im Konzern und kam 2013 mit 4.200 Mitarbeitern weltweit auf einen Umsatz von 640 Mio. Euro. Sie arbeitet nicht nur für die Lufthansa, sondern ist auch für rund 300 weitere Airlines und 150 andere Kunden tätig. (APA/red, derStandard.at, 22.5.2014)