Secret ist nun auch in Österreich verfügbar.

Screenshot: Secret

Nachdem Secret Anfang Mai in ersten Ländern außerhalb der USA gestartet ist, steht die App nun global, auch in Österreich zur Verfügung. Nutzer können damit (mehr oder weniger) anonym Geheimnisse, Geständnisse oder Klatsch veröffentlichen. Secret wurde von ehemaligen Google-Mitarbeitern ins Leben gerufen.

Mit Kontakten verknüpfen

Von wem ein Geheimnis oder Gerücht stammt, erfährt man nicht. Bei jedem Eintrag wird ein anderes, automatisch generiertes Profilbild angezeigt. Mit Zugriff auf das Adressbuch zeigt die App nur an, ob ein Eintrag von einer Person aus dem eigenen Freundeskreis stammt.

Dazu werden alle Kontakte zu den Servern des Unternehmens hochgeladen, um die Nutzer zu verbinden. Die Entwickler geben an, die Informationen nicht zu speichern. Die Daten würden auch nicht an Dritte weitergegeben. Verhindern, dass man selbst über die Kontakte eines anderen Nutzers hinzugefügt wird, kann man natürlich nicht.

Einträge aus der Umgebung sehen

Voraussetzung ist der Zugriff auf die Kontakte jedoch nicht. Wer ihn nicht zulässt, sieht bei den Postings fremder Nutzer nur, dass ein Gerücht über drei oder mehr Personenkreise zu einem gelangt ist. Mit Zugriff auf die Standortinformationen landen Postings aus der näheren Umgebung im Feed.

Verbreitung

Wird bei einem Eintrag das Herzsymbol angeklickt, erhöht sich die Chance, dass es mehr Personen zu sehen bekommen. Die Entwickler erklären in der App: "Dein Posting wird mit deinen Freunden geheim geteilt. Wenn Sie es lieben, dann sehen es auch ihre Freunde. Und wenn es ihre Freunde ebenfalls lieben, verbreitet es sich noch weiter."

Stammt das Geheimnis von einer befreundeten Person, kann man zudem kommentieren. Links auf die Einträge können via Twitter, Facebook, E-Mail oder SMS geteilt werden. Neben iOS steht Secret nun auch für Android zur Verfügung.

Verboten

Andere Nutzer zu bedrohen oder illegale Aktionen wie "Vandalismus" und "Raub" anzukündigen, sei verboten und würde von den Betreibern unterbunden, heißt es in den Community-Regeln. Auch dürfen keine persönlichen Informationen wie etwa Telefonnummern oder Adressen veröffentlicht werden. Einträge, die gegen die Regeln verstoßen, können von anderen Nutzern gemeldet werden.

Datenschutz

In den Nutzungsbedingungen wird erklärt, dass gewisse Daten der Nutzer für technische Zwecke übermittelt werden, etwa die IP-Adresse oder die Unique Device Identification (UDI) eines Smartphones. Zudem geben die Entwickler zu bedenken, dass es ihnen möglich ist, Postings mit der E-Mail-Adresse der Nutzer (die zur Registrierung notwendig ist) zu verknüpfen. Nutzer können bestehende Postings auf Wunsch jedoch nachträglich von ihrem Account loslösen.

Bei gerichtlicher Anordnung könnten laut den Betreibern Nutzerdaten herausgegeben werden. Darüber würde man Nutzer aber vorab informieren.

Für harmlose Geständnisse

Die App eignet sich somit eher um sich persönliche, rechtlich nicht relevante Dinge von der Seele zu reden und "harmlose" Geheimnisse preiszugeben. Wer nicht sofort ertappt werden will, sollte zudem überlegen ob es klug ist ein eigenes Posting gleich auf Twitter zu verbreiten. (Birgit Riegler, derStandard.at, 22.5.2014)