Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird die Grafikausgabe im Linux / Unix-Umfeld von X11 übernommen. Nun steht der lange diskutierte Paradigmenwechsel auf eine neue Technologie aber tatsächlich an: Bereits im Herbst will mit Fedora die erste große Distributionen auf den Nachfolger Wayland wechseln.
Brückenbau
Damit dies möglich wird, muss aber natürlich eine Brücke zu X11 geschlagen werden, immerhin ist es unrealistisch, dass das gesamte Softwareökosystem am freien Desktop innerhalb weniger Monate auf Wayland migriert. Diese Anbindung vollzieht das Projekt nun mit einer neuen Version des Display Servers: Wayland wurde vor kurzem parallel zum Fenstermanager Weston in der neuen Version 1.5 freigegeben.
Xwayland
Zentrale Neuerung ist wie gesagt die Aufnahme von Xwayland, das in Zusammenspiel mit dem kommenden X.org Server 1.16 klassische X-Anwendungen in die Wayland-Umgebung bringt. Ansonsten halten sich die Neuerungen im engen Rahmen, vor allem Fehlerkorrekturen wurden seit der letzten Release vorgenommen.
Referenz
Größere Umbauten wurden hingegen am Referenz-Compositor Weston vorgenommen. So wurden die Eingabemethoden in die libinput ausgelagert. Dadurch kann diese Funktionalität auch von anderen Umgebungen wie der GNOME Shell genutzt werden. (apo, derStandard.at, 22.5.2014)