Frankfurt - Die türkische Lira ist am Donnerstag nach einer überraschenden Zinssenkung nur leicht unter Druck geraten. Ein Dollar verteuert sich zwar kurzzeitig bis auf 2,10 Lira von 2,0934 Lira zuvor, pendelte sich dann aber rasch wieder unter 2,10 Lira ein. Die Zentralbank hatte den einwöchigen Repo-Satz überraschend auf 9,5 Prozent von zehn Prozent gesenkt und dies unter anderem mit nachlassender Unsicherheit begründet. Die übrigen Zinssätze, zu denen sich die Banken über Nacht Geld ausleihen, blieben mit zwölf und acht Prozent unverändert. Die Notenbank hatte im Januar im Kampf gegen den Lira-Verfall die Zinsen teils drastisch erhöht.

Ministerpräsident Tayyip Erdogan hatte aber erst vor wenigen Wochen eine Zinssenkung gefordert. Er hatte dies mit einer nach seiner Meinung sinkenden politischen Unsicherheit nach dem Sieg seiner Partei bei den Kommunalwahlen begründet.

An der Börse in Istanbul schnellten die Kurse nach oben, blieben aber mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 76.756 Punkten unter dem im frühen Geschäft erreichten Sechs-Monats-Hoch von 77.063 Punkte. (Reuters, 22.5.2014)