Linz - Das Linzer Sparprogramm macht vor den drei Klangwolken nicht Halt: Nach Budgets von bis zu 800.000 Euro müssen die Publikumsmagneten heuer mit rund 600.000 Euro auskommen. Einen nicht genannten Teil davon steuern die voestalpine und der neue zweite Hauptsponsor Linz AG bei, wurde am Donnerstag bei einer Pressekonferenz betont. Titelgeber der Visualisierten Klangwolke ist dieses Jahr die Donau.

100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs und 25 Jahre nach Fall des Eisernen Vorhangs setzt die Klangwolke am 6. September auf Völkerverständigung und den Fluss als verbindendes Element: "Die Donau lebt!" beginnt mit einem überdimensionalen Grammophon, das Walzerklänge spielt und zu dem sich nach und nach Schiffe mit Musikern verschiedenster europäischer Regionen gesellen. Dazu erzählt ein alter Mann eine Geschichte in Erinnerung an frühere Zeiten.

Unverstellter Blick

"Der Begriff 'Klangwolke' wird wörtlich genommen", erklärte der für das Event verantwortlich zeichnende Deutsche Tom Roeder: Die Musiker - u.a. eine ukrainische Rockgruppe, eine Balkan-Brassband, Chöre und ein DJ - sollen einen gemeinsamen Soundteppich bilden und schließlich zu einem Orchester im Dreivierteltakt verschmelzen. "Es entsteht ein Klang, der so noch nie da gewesen ist." Man sehe keine Bühne, keine Lautsprecherboxen, die Tontechnik sei dezentralisiert, der Blick aufs Geschehen damit unverstellt und der technische Aufwand entsprechend groß. Der Künstler ergänzte ungefragt: "Ja, es wird auch Feuerwerk geben." Nach Ende der rund einstündigen Veranstaltung sollen die Besucher weiter am Flussufer verweilen: Die Musiker kommen an Land und laden zu einem großen Fest. Roeder will "lebendige Beweise liefern, dass die Donau lebt".

Der Fluss habe vereint, allerdings auch getrennt, erinnerte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) an die Geschichte. Er sieht die Donau als "ein Band der Vielfalt, das Menschen zusammenführt", und betonte, dass es ohne Sponsoring nicht möglich wäre, den Groß-Event auch heuer in dieser Form zu realisieren. In den vergangenen Jahren wurden 74 Klangwolken - Visualisierte, Klassische und jene für Kinder - vorbereitet, eine musste witterungsbedingt abgesagt werden. Mehr als drei Millionen Besucher wurden von den Veranstaltern Brucknerhaus und ORF Oberösterreich bisher in Summe gezählt. (APA, 22.5.2014)