Kommt Frühling, kommt Gelse – und damit auch die Suche nach einem geeigneten Abwehrmittel. Bis zu acht Stunden Schutz versprechen viele Hersteller sogenannter Repellents. Doch nicht immer wird dieses Versprechen eingelöst, wie ein aktueller Labortest des "Konsument" zeigt. Im Gegenteil: Von zwölf geprüften Sprays erwiesen sich einige in der Praxis als völlig wirkungslos. Nur vier der zwölf Mittel boten zuverlässigen Schutz über mehrere Stunden und wurden am Ende mit der Gesamtnote „gut“ bewertet.

Klingende Namen

Wie gut ein Antigelsenmittel wirkt, hängt unter anderem auch von der Gelsenart ab, vor der man sich schützen will. Die größte Wirksamkeit gegen alle Gelsenarten zeigten im aktuellen Test die Mittel mit den klingenden Namen "Anti Brumm Forte" und "Nobite Hautspray". Auch der Insektenschutz "Autan Protection Plus" bot wirksamen Schutz, sowohl vor tag- als auch vor nachtaktiven Tieren. Da er Augen und Schleimhäute weniger stark reizt als die beiden anderen Mittel, schnitt er letztendlich auch im Gesamtvergleich am besten ab.

Wirft man einen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe, so zeigt sich, dass verschiedene Wirkstoffe zur Auswahl stehen. Am erfolgreichsten ist Diethyltoluamid, kurz DEET. Die Substanz ist in Konzentrationen von 30 bis 50 Prozent in Nobite und Anti Brumm Forte enthalten, kann bei empfindlichen Personen allerdings zu allergischen Reaktionen führen. Fast ebenso gut, wenn auch tendenziell etwas kürzer, schützt der Wirkstoff Icaridin. Er ist unter anderem im Spray von Autan enthalten.

Alle Mittel reizen

"Gute" Gesundheitseigenschaften hat keines der getesteten Mittel, alle Repellents reizen Augen und Schleimhäute. Auch ätherische Öle wie Lavendel, Citronella und Geraniol haben schleimhautreizendes Potenzial und können zu allergischen Reaktionen führen. Im Vergleich zu synthetischen Substanzen ist ihre Wirksamkeit jedoch eingeschränkt.

Beim Auftragen des Repellents sollte man jedenfalls Mund- und Augenpartien, bei Kindern Gesicht und Hände aussparen. Kleinkinder unter drei Jahre sollte ausschließlich mit Netzen und Kleidung vor Insektenstichen geschützt werden. In Innenräumen bieten auch Fliegengitter und Moskitonetze wirksamen Schutz. Auf Gelsenstecher dagegen sollte besser verzichtet werden: Je stärke ihre Wirkung gegen Gelsen, desto höher auch die mögliche Gesundheitsbelastung für die Bewohner.

Reisen in Malariagebiete erfordern eine besonders gute Vorbereitung und ein Repellent, das sowohl vor tag- als auch nachtaktiven Stechmücken schützt. Wer eine Reise in betroffene Gebiete plant, sollte Tropenmediziner zu Rate ziehen, rät der "Konsument". (red, derStandard.at, 22.5.2014)