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Florian Skrabal von der Plattform "Dossier.at“ ...

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... und die freie Autorin Sibylle Hamann dankten für Hochner- und Vorhofer-Preis mit eindringlichen Warnungen und Appellen.

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Wien – "Österreichs Politik trägt die Verantwortung dafür, dass Journalistinnen und Journalisten immer noch zu Bittstellern degradiert werden, sie keinen rechtlichen Zugang zu Information haben“, sagt Florian Skrabal, einer der Gründer von Dossier.at.

Dieses Team aus jungen Journalisten widmet sich aufwändigen Recherchen. Über "Korruption in Politik und Wirtschaft, Ausbeutung Schwächerer, Missbrauch durch Stärkere, Versagen Einzelner und ganzer Systeme“. So beschreibt Skrabal die Aufgaben Donnerstag in der Präsidentschaftskanzlei. Er dankt da für den Robert-Hochner-Preis der Journalistengewerkschaft für die TV-Reportage "Flüchtlinge – das Geschäft mit der Hoffnung". Produziert mit dem Team von "Talk im Hangar" von Servus TV – "Menschen, die Journalismus denken und leben."

Dossier.at gebe es, weil es tief gehende Recherchen "so gut wie nicht“ gebe in Österreich: "Die konzentrierte Medienlandschaft samt ihren besonderen Abhängigkeiten – von politischen Interessen und von Inseraten, von Anzeigenkunden aus der Privatwirtschaft und von den Geschäftsinteressen einzelner Verlage – verhindert viel zu oft, dass Journalistinnen und Journalisten die Ressourcen bekommen, die sie für ihre Arbeit brauchen: Zeit, Geld und Unabhängigkeit.“

Dokumentation: "Flüchtlinge – Das Geschäft mit der Hoffnung"

dossierat

Über die drei Ressourcen muss auch Sibylle Hamann reden, als sie für den Vorhofer-Preis dankt: "Über die Frage, ob wir gerade dabei sind, den Journalismus als Berufsstand abzuschaffen.“

"Wer 150 Euro für eine Seite zahlt, muss auch wissen, welche Art Journalisten man damit erzeugt“, sagt die Kolumnistin von "Presse" und "Falter", die sie ohnehin gut zahlten: Solche mit anderen Berufen, mit gut verdienenden Partnern, schönen Erbschaften. Die in ihre Marke investierten, um sie in Werbung und PR zu Geld zu machen. Oder "sich selbst ausbeuten, tägliche Existenzangst haben, ausbrennen und irgendwann alles hinschmeißen.“ Und: "Wenn wir unabhängigen, angstfreien, selbstbewussten Journalismus wollen, müssen wir Journalistinnen und Journalisten ermöglichen, unabhängig und halbwegs angstfrei zu leben – angestellte wie freie.“ (red, DER STANDARD, 23.5.2014)