Dürnstein/Krems - Über das Vermögen der Schmidl Backwaren-Vertriebsgesellschaft m.b.H. und der Bäckerei Schmidl GmbH aus Dürnstein ist am Freitag je ein Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beim Landesgericht Krems a.d. Donau gestellt worden, teilte Rechtsanwalt Walter Anzböck in einem Schreiben an die APA mit. Insgesamt sind laut KSV1870 und AKV 67 Dienstnehmer und rund 323 Gläubiger betroffen.

Die Passiva der beiden Unternehmen des überregional bekannten "Wachauer Laberl"-Herstellers liegen nach Angaben von den Kreditschützern bei rund 3,29 Mio. Euro und stehen Aktiva in Höhe von rund 1,6 Mio. Euro gegenüber. Als Insolvenzursachen werden laut Creditreform eine zu intensive Expansionspolitik und Managementfehler des ehemaligen Geschäftsführers genannt.

Die Bäckerei Schmidl blickt auf eine 230-jährige Familiengeschichte zurück. Dazu wurden neben der Backwaren-Vertriebsgesellschaft m.b.H. (im 100-prozentigem Eigentum der Bäckerei, Anm.) auch noch die "Bäckerei Weber", das "Cafe Grün" im Kremser Steiner Tor und ein Supermarkt in Krems geführt. Von letzteren beiden will sich die seit 1. Mai tätige Geschäftsführerin Barbara Schmidl laut ihrem Rechtsvertreter trennen. Zudem soll der ursprünglich ausgelagerte Vertrieb in die Bäckerei integriert werden. Man wolle sich wieder auf die "eigentliche Kernkompetenz" konzentrieren.

Eine Fortführung der Backwaren-Vertriebsgesellschaft ist daher laut Kreditschützern nicht vorgesehen, jedoch sollen die Dienstnehmer in die Bäckerei Schmidl GmbH übernommen werden. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten. (APA, 23.5.2014)