Hanoi/Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)/Peking - Als Teil der antichinesischen Massenproteste in Vietnam hat sich eine Vietnamesin am Freitag in Ho-Chi-Minh-Stadt selbst verbrannt. Wie staatliche vietnamesische Medien berichteten, übergoss sich die 67-jährige Le Thi Tuyet Mai vor dem Wiedervereinigungspalast mit Benzin und zündete sich an. Wachleute löschten das Feuer nach drei Minuten, doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät.

Nach Behördenangaben hinterließ die Frau außer einem Benzinkanister eine Notiz. Darin protestierte sie gegen eine chinesische Tiefseebohrplattform vor den von China und Vietnam beanspruchten Paracel-Inseln und verlangte deren Entfernung. Den Behörden zufolge stand auf der handschriftlichen Notiz geschrieben, China solle Vietnams Gewässer verlassen und das vietnamesische Volk sich gegen eine chinesische Invasion vereinen.

Beide Staaten erheben Anspruch auf das Gebiet. Die Verlegung der Plattform hatte Anfang des Monats zu erheblichen Spannungen im Verhältnis beider Länder geführt. In zahlreichen vietnamesischen Provinzen gab es gewaltsame Proteste gegen chinesische Einrichtungen. Mindesten drei Chinesen wurden getötet. China brachte sicherheitshalber tausende seiner Staatsbürger zurück in die Volksrepublik. (APA, 23.5.2014)